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Gregor Gysi
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Frage von Devin B. •

Warum sind sie davon überzeugt, dass Aufklärungsarbeit zur Pandemiebekämpfung ausreicht, obwohl in allen Medien diese bereits geleistet wird? Warum sprechen sie sich damit gegen eine Impfpflicht aus?

Sehr geehrter Herr Gysi,

meine Eltern sind im Gegensatz zu mir von einer Deep-state Verschwörung überzeugt, die auch zu der Entscheidung gegen eine Impfung geführt hat. Meiner Erfahrung nach ist die Entscheidung sich nicht impfen zu lassen daher vor allem eine politische, die das eigene Leben und das der Mitmenschen gefährdet. Ich habe für diese Entscheidung dahingehend Verständis, dass Politiker in ihrer Aufgabe der Volksvertretung nicht aktiv genug nachgegangen sind und vor allem Entscheidungen zur Erweiterung ihres persönlichen Reichtums getroffen haben (bspw. Maskenaffäre). Besteht die Möglichkeit die Impfpflicht im Zusammenhang mit dem Rückgewinn des Vertrauens in die Politik einzuführen? Wieso schließt die LINKE die eine Möglichkeit von der anderen aus anstatt beide zu kombinieren?

Mit freundlichen Grüßen:
Devin B.

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Sehr geehrter Herr B.,

das Bremer Beispiel zeigt, dass man weit über 80 Prozent der Erwachsenen zur Impfung bringen kann, wenn man sich auch in die schwierigen Viertel begibt, direkt mit einem Impfangebot und in Gesprächen versucht, die Menschen zu überzeugen. In den meisten Bundesländern geschieht das nicht. Deshalb gehe ich davon aus, dass mit einer besseren Organisation, mit besseren Angeboten, mit besserer Aufklärung, doch noch einige Millionen zu erreichen sind. Sie haben allerdings Recht, alle erreichen wir mit Sicherheit nicht. Aber wenn Ihre Eltern deshalb eine Geldbuße bekommen und diese nicht bezahlen, muss sie nach geltendem Recht in Ordnungshaft umgewandelt werden. Das halte ich einfach für überzogen.

Mit freundlichen Grüßen

Gregor Gysi

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