Sehr geehrter Herr Gysi, meine Frage lautet: Wie schaffen Sie es Anreize für Unternehmensgründung, Privat-Investitionen oder Hausbau/Vermietung in Deutschland zu setzen?
Sehr geehrter Herr Gysi,
eine kleine Ergänzung zu meiner Frage.
Auch im Bezug darauf, dass wenn Sie ihr Ziel erreichen, es keine Milliardäre oder Superreiche mehr gäbe, sei es durch Wegzug oder erfolgreiche Vermögensbesteuerung, ihre Gegenfinanzierung jegliche Grundlage verliert, da dann die Einnahmen, welche Sie in Ihrem Wahlprogramm berechnen in großen Teilen wegfallen würden.
Es fällt mir schwer zu verstehen, wie sie nahezu jeden stark entlasten wollen und das alles mit Kapital, welches langfristig zur Neige geht.
Hierfür bräuchte es einen globalen Wandel in der Weltanschauungen und der Einstellung der Menschen.
Ihre Ziele sind zu hoch gesteckt und auf längere Sicht leider nicht umsetzbar.
Ihre Ideen sind grandios, jedoch leider ohne einen gewaltigen Systemwandel nicht umsetzbar.
Ich blicke lieber realistisch in die Zukunft als zu optimistisch.
Ich und viele andere freuen sich über Ihre Antwort
Mit freundlichen Grüßen
R. S.

Sehr geehrter Herr S.,
Ihre Nachricht vom 28. Februar hat mich erreicht.
Manche Formulierungen bei uns klingen etwas übertrieben. In Wirklichkeit geht es uns um Steuergerechtigkeit. Ich sage Ihnen nur ein Beispiel. Alle Mittelstandsfamilien zahlen im Schnitt auf alle Einnahmen 43 % Steuern. Die Milliardärsfamilien nur 26 %. Wenn wir endlich Steuergerechtigkeit einführten, gäbe es nach wie vor Milliardäre und ihr Vermögen würde sich auch vergrößern. In den Jahren 2020 bis 2023 haben die Realrenten und Reallöhne abgenommen. Das Vermögen der Reichen sich aber fast verdoppelt. Das ist die Ungerechtigkeit, die wir angreifen.
Selbstverständlich ist manches für die Zukunft anvisiert, nicht für die Gegenwart. Eine linke Partei muss dies aber tun, damit man seine Ziele nicht aus den Augen verliert.
Mit freundlichen Grüßen,
Gregor Gysi