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Gregor Gysi
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Frage von Jörg S. •

Nach kürzlich veröffentlichten Daten der KBV wurden 2021 ca. 2,5 Millionen Bürger wegen Impf-Nebenwirkungen medizinisch behandelt. Werden Sie sich für eine Aufarbeitung der Impf-Risiken einsetzen?

Sehr geehrter Herr Gysi,

eine Auswertung der kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) bescheinigt, dass letztes Jahr alleine rund 2,5 Millionen Menschen in Deutschland sich wegen Impf-Nebenwirkungen ärztlich behandeln lassen mussten. Das bedeutet, dass rund jeder 25. (!) Geimpfte davon betroffen war.
Quelle:
https://www.welt.de/politik/deutschland/plus239736199/Corona-Impfung-2-5-Millionen-Patienten-meldeten-Nebenwirkungen-in-Deutschland.html
Das RKI hat Hinweise, dass Covid-Impfungen vor Infektion / Übertragung schützen, von der Homepage entfernt. Jetzt wird noch auf den Schutz vor einem schweren Verlauf verwiesen. Doch neuere RKI-Daten lassen auch hier Zweifel aufkommen:
https://www.rki.de/DE/Content/InfAZ/N/Neuartiges_Coronavirus/Situationsberichte/Wochenbericht/Wochenbericht_2022-06-09.pdf?__blob=publicationFile
Auf S.19 heißt es, dass 15% der Covid-Intensivpatienten ungeimpft seien und 76% vollst. geimpft.
Werden Sie sich für eine neue Bewertung (Nutzen/Risiko-Profil) einsetzen?

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Sehr geehrter Herr. S.,

 

Ihre Frage hat mich erreicht.

 

Die von der KBV veröffentlichten Daten umfassen sämtliche Nebenwirkungen der Impfungen. Der Großteil davon tritt auch bei vielen anderen Impfungen auf, weil das Immunsystem des Körpers darauf trainiert werden soll, gegen das Corona-Virus aktiv zu werden. Insofern sind diese Zahlen kein Anlass für eine Neubewertung. Ohnehin findet über das Paul-Ehrlich-Institut ein permanenter Überwachungsprozess statt, der auch dazu geführt hat, dass bestimmte Impfstoffe für bestimmte  Bevölkerungsgruppen nicht mehr empfohlen werden. Selbstverständlich gehört zu diesem Monitoring auch, dass immer wieder aufs Neue eine Risiko-Bewertung stattfindet, die Erkenntnisse über Impfschäden offensiv mit einbeziehen muss.

 

Dass das Corona-Virus mit den Mutationen zu den Omikron-Varianten den durch eine Impfung erreichbaren Infektionsschutz umgehen kann, ist hinlänglich bekannt. Auch deshalb bleibt zu hoffen, dass die Anpassungen des Impfstoffs an Omikron bald zur Verfügung stehen. Nichtsdestotrotz schützen die Impfungen vor schweren Verläufen, auch wenn dieser Schutz nicht 100%ig ist und sein kann. Umso wichtiger ist es – auch vor dem Hintergrund einer relativ großen Zahl von Long Covid-Fällen – Infektionen möglichst zu vermeiden und die dafür notwendigen Maßnahmen eigenverantwortlich wahrzunehmen.

 

Ich bleibe weiterhin dabei, dass eine Impfflicht der falsche Weg ist, um eine angemessene Impfquote in der Bevölkerung zu erreichen und Akzeptanz für die Impfung zu erlangen. Öffentlichkeitswirksame Aufklärung ist die Alternative.

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