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Frage von Detlef K. •

Frage an Gregor Gysi von Detlef K. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen

Sehr geehrter Herr Dr. Gysi,

vor dem Hintergrund zunehmender Politikverdrossenheit empfinde ich es schon des längeren als besonders problematisch und gefährlich, daß offensichtlich unzufriedene Menschen unser Gesellschaft, die durch eine Nichtbeteiligung an Wahlen Ihre Loslösung von demokratischen Spielregeln zeigen, allenfalls im Nebensatz eines Kommentators bei einer Wahlanalyse gehört werden.

Wie bewerten Sie daher die Idee diese sogen. Nichtwählerschaft mit einer Art anteiligen Gewichtung zu einer abgegebenen Stimme - z.B. im Rahmen eines irgendwie gearteten geschickten mathematischen Prozeßes - in den Wahlausgang einzubinden?

Dann würden auch diese unsäglichen Kommentare von Politikern gleichwelcher Coleur aufhören, daß Sie doch von der "Mehrheit der Stimmen" gewählt worden sein.

Mit freundlichen Grüßen

Detlef Kleinelsen

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Antwort von
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Sehr geehrter Herr Kleinelsen,

eine Berücksichtigung der Nichtwählerinnen und Nichtwähler bei den Wahlen dergestalt, dass ihre nicht abgegebenen Stimmen irgendwelchen Parteien zugerechnet werden, halte ich für undemokratisch und nicht möglich. Es gibt aber die Idee, im Umfange der Nichtteilnahme an Wahlen Plätze in Parlamenten nicht zu besetzen. Das bedeutete, dass die gewählten deutlich mehr zu tun hätten. Das würde sie animieren, für eine höhere Wahlbeteiligung zu kämpfen. Das ist zumindest eine interessante Idee, über die man diskutieren sollte.

Mit freundlichen Grüßen
Dr. Gysi

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