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Frage von Olaf H. •

Frage an Gregor Gysi von Olaf H. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen

Sehr geehrter Herr Dr. Gysi,

lange beobachte ich die Abstimmungen als auch die Medienauftritte Ihrer Partei als auch Ihrer Person. Sie persönlich empfinde ich als sympathische, aufgeschlossene und intelligente Person, welche meine persönlichen Interessen am ehesten vertritt. Für mich stellt sich jedoch die Frage, ob die Gründe für Ihr Abstimmungsverhalten dieselbe Basis haben, oder ob Sie nur ein ausgewählter Lakai der Plutokraten für die notwendige oppositionelle Seite sind.
Diese Frage ist in Zeiten der Gleichschaltung der weltpolitischen Führer (siehe Beispiel Kanada - Australien: http://www.youtube.com/watch?v=L8YwJC_nBgw ) berechtigt und von hoher Wichtigkeit, da mit Ihrer Antwort mein letzter Funke der Hoffnung in eine vielleicht unterstützenswerte Opposition verpuffen könnte.

Es stellt sich mir die Frage, warum Sie sich davor scheuen, in Bezug auf den 11.09. (Frage 20.09.08 Herr Schlensker) Stellung zu beziehen und offen eine unabhängige Untersuchung zu fordern, anstatt, Zitat: “ich warte diesbezüglich auf Beweise. Ich bin kein Anhänger solcher Verschwörungstheorien, schon gar nicht dann, wenn es um tausende Tote geht.“, auf Beweise zu warten. Wer soll die Beweise herbeiführen, wenn nicht eine unabhängigen Untersuchung? Sollte nicht gerade wegen den tausenden Toten für Aufklärung gesorgt werden?

Ich halte auch nichts von Verschwörungstheorien, aber sollte der offensichtlichen Verschwörung (siehe: oberen Link) d.h. dem geheimen Zusammenschluss mehrerer Personen zu einem illegalen oder illegitimen Zweck, wie zwischen den beiden Politikern zweier Länder, welche die Notwendigkeit eines Angriffskrieg gegen den Irak in Ihren Parlamenten mittels einer identischen Rede vermitteln wollen, nicht nachgegangen werden. Wer hat diese Reden formuliert und verteilt? Ist diese Frage nicht elementar, wenn durch den Initiator die gesamte Weltpolitik beeinflusst wird und dadurch im Irak mittlerweile 1,3 Mio. Iraker durch die damit legitimierte Invasion getötet wurden?

MfG
O.Höch

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Sehr geehrter Herr Höch,

gerade George W. Bush hätte nicht des Anschlags bedurft, um den Irak zu überfallen. Irgendeine Begründung für einen Krieg fand er immer, wenn er ihn wollte.

Abgesehen davon gibt es Gremien, die versuchen, unabhängig den Anschlag vom 11. September zu untersuchen. Ich erkenne aber durchaus den Wunsch einiger, mit allen Mitteln die amerikanische Regierung selbst für den Anschlag verantwortlich zu machen, weil es in ihr Weltbild passte. Manche Dinge entwickeln sich auch etwas komplizierter. Dabei einen klaren Kopf zu behalten ist nicht ganz einfach, aber möglich.

Mit freundlichen Grüßen
Dr. Gysi

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