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Gregor Gysi
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Frage von Ina D. •

Frage an Gregor Gysi von Ina D. bezüglich Familie

Sehr geehrter Dr. Gysi,

wie ist das mit dem Grundgesetz zu vereinbaren, das Kinder aus ALG 2 Familien nach der geplanten Kindergelderhöhung nicht einen Cent mehr im Monat zur Verfügung haben sondern weiter mit dem viel zu geringen Regelsatz leben besser überleben müssen weil jede Erhöhung sofort vom Regelsatz als Einkommen abgezogen wird und auf der anderen Seite, Kinder aus Familien mit hohen und sehr hohen Einkommen das KG noch als Bonbon oben drauf bekommen. Kann man nicht immer überall lesen, JEDES Kind muss uns gleich viel wert sein?? Oder zählen Kinder aus ALG 2 Familien nicht dazu???? Ich ertrage dieses System nicht mehr, weiß nicht , wie ich Schulsachen für 7 Kinder oder die Einschulung meines Sohnes dieses Jahr finanzieren soll. An Ferienaktivitäten wie Kino, Freibad, Urlaub usw. denken wir schon gar nicht mehr, schlaflose Nächte wenn die Kleidung kaputt oder zu klein ist, ein neues Bett oder Schrank benötigt wird, eine Zahnspange nötig wird oder Medikamente für Kinder ab 12 Jahre teilweise selbst bezahlt werden müssen. Aus meinen erwachsenen Kindern ( bisher 3 ) sind fleißige arbeitende Menschen geworden, die allesamt Abi und Staatsexamen gemacht haben, aber wenn ich an die Zukunft meiner anderen Kinder denke, wird mir schlecht vor Angst.
Wann endlich werden wieder Löhne gezahlt, die es einem Familienvater ermöglichen seine Familie zu ernähren, momentan reicht das Arbeiten nur für das Selbstwertgefühl nicht ganz unnütz zu sein und einen geringen Anteil Geld selber zu verdienen, aber schlussendlich bleibt nur HARTZ IV .
Was kann und will Ihre Partei tun , um dieses Elend vieler Millionen Kinder und deren Familien zu stoppen?

Mit freundlichen Grüßen und vielen Dank im voraus für Ihre Antwort
Ina Döhring

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Antwort von
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Sehr geehrte Frau Döhring,

Ihre Nachricht vom 5. 8. hat mich erreicht.

Wir waren selbstverständlich gegen die Anrechnung des erhöhten Kindergeldes auf den Regelsatz. Die anderen Fraktionen sahen dies aber anders. Auf jeden Fall empfehle ich Ihnen, solche empörten Briefe auch an die Medien und die anderen Fraktionen sowie den Petitionsausschuss des Bundestages zu richten. Je mehr Betroffene sich beschweren, desto leichter werden wir es haben, vielleicht doch noch eine Änderung durchzusetzen.

Mit freundlichen Grüßen
Dr. Gysi

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