Frage an Gregor Gysi von adolf s. bezüglich Kultur
Sehr geehrter Herr Gysi,
Beim heutigen ZDF-Inerwiev wurde Sie u.a. auch beim besinn- lichen Gang durch die Kathedrale von Bordaux gezeigt.
Ist Ihnen dieser Gang durch ein Gotteshaus lediglich von der architektonischen Seite her interessant ?
Warum sind Ihnen die Kathedalen Frankreichs, Spaniens, Portugals Italiens Ihnen nicht Zeichen genug, in die europäische Verfassung den Gottesbezug zu etablieren ?
Tritt durch die Ablehnung dieses Ansinnens nicht Ihre eindeutige kommunistische Gesinnung, was Sie im besagten Inerwiev abwiegeln wollten, zu tage. ?
Mit freundlichen Grüssen
gez. Adolf Schmitz
Sehr geehrter Herr Schmitz,
Ihre Nachricht vom 3.8. hat mich erreicht.
Kathedralen interessieren mich selbstverständlich auch architektonisch. Es geht mir auch um die Einrichtung.
Unabhängig davon erkenne ich auch die Werte an, die durch Religionsgemeinschaften in die Gesellschaften gebracht werden können. Ich habe schon darauf hingewiesen, dass wir ohne die katholische und die evangelische Kirche in Deutschland gegenwärtig kaum über verbindliche Moralgrundsätze verfügen würden.
Ein Gottesbezug in einer Verfassung herzustellen bedeutet aber so zu tun, als ob die Verfassung etwas mit Gott zu tun hätte, quasi sein Werk wäre. In Wirklichkeit ist sie aber nur von Menschen geschrieben. Abgesehen davon sollen auch Nichtgläubige einer Verfassung in vollem Umfange zustimmen können.
Mit freundlichen Grüßen
Dr. Gysi
Weitere Fragen an Gregor Gysi
Ich habe nicht die geringste Absicht, insgesamt belgisches Recht zu übernehmen. Lohnobergrenzen dürfen schon nach dem Grundgesetz meines Erachtens niemals von unserer Regierung oder vom Bundestag festgesetzt werden.
Zivilisten werden durch das Völkerrecht immer geschützt.
Mein abschließendes Resümee lautet, dass wir noch viel stärker um Pressefreiheit ringen müssen und darum, dass nicht jemand, der Kriegsverbrechen aufklärt, wegen der Aufklärung bestraft wird, sondern dass die Kriegsverbrecher verurteilt werden.
. Ich verstehe Ihre Argumentation. Allerdings musste eine rechtliche Unterscheidung zwischen Genussmitteln und anderen Lebensmitteln getroffen werden, damit es nicht dauernd zu Rechtsstreitigkeiten kommt, ob etwas ein Lebensmittel oder ein Genussmittel ist.