Frage an Gregor Gysi von Elisabeth N. bezüglich Soziale Sicherung
Sehr geehrter Herr Dr. Gysi!
Das Rentenkonzept mit einem Renteneintrittsalter von 67 ist für viele Beschäftigte in unserem Land nicht realistisch. Z. B. Wäre in Arbeitnehmer in einem körperlich sehr belastenden Beruf und dem Abgang aus einer Hauptschule mit 15 Jahren sage und schreibe 52 Jahre im Arbeitsleben, während jemand, der ein Studium gemacht hat und erst mit über 25 Jahren in einen Beruf eintritt, zehn Jahre weniger zu arbeiten hätte. Ich selbst bin in der Krankenpflege tätig und kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, wie ich bis 67 in diesem Beruf bleiben kann. Die körperlichen Belastungen, auch durch ständigen Schichtdienst, sind in diesem Beruf sehr groß. Der sich immer mehr bemerkbar machende Abbau von Pflegekräften tut dazu noch ein Übriges. Das gesetzliche Rentenalter so zu erreichen ist schlichtweg utopisch.
Also werden viele Arbeitnehmer mit körperlich schwer belastenden Berufen früher mit Einbußen in Rente gehen müssen.
Welche Regelungen stellen Sie sich vor, würden sie bei der nächsten Wahl mit in die Regierungsverantwortung kommen, um hier gerechte Verhältnisse zu schaffen?
Ich bedanke mich hiermit schon jetzt herzlich für Ihre Mühe bei der
Beantwortung meiner Frage.
Mit freundlichen Grüßen
L. Neumeier
Sehr geehrte Frau Neumeier,
aus den von Ihnen genannten und weiteren Gründen haben wir die Rente erst ab 67 Jahre abgelehnt. Es müsste dabei bleiben, dass man ab 65 Jahren in Rente gehen kann. Das Argument, dass die Menschen immer älter werden und deshalb später in Rente gehen müssten, ist falsch. Entscheidend ist, dass die Produktivität so gestiegen ist, dass eine Verschiebung des Renteneintrittsalters nicht nötig ist. Darüber hinaus gab es eine geförderte Altersteilzeit, die auch abgeschafft wurde. Nun sieht die SPD ein, dass das falsch war. Leider wird sie dagegen stimmen, wenn wir beantragen, wenigstens die geförderte Altersteilzeit wieder einzuführen. Dies begründet sie dann mit der Koalitionsdisziplin.
Mit freundlichen Grüßen
Dr. Gysi