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Frage von Sascha K. •

Frage an Gregor Gysi von Sascha K. bezüglich Soziale Sicherung

Sehr geeherter Herr Gysi,

sie sagen auf die Frage nach dem bedingungslosen Grundeinkommen von Frau Schick, dass sie aus dem Gemeinschaftsvermögen der deutschen Bürger kein BGE an Kinder von sehr gut bis übermäßig verdienenden Eltern auszahlen wollen. Aber ließe sich durch Modifikationen an den steuerlichen Parametern das Geld nicht wieder "zurückholen", so dass finanzielle Gerechtigkeit schnell wieder hergestellt wäre?
Zudem: wenn reiche (was immer das auch sei!) Menschen WIE ALLE ANDEREN (!) in den Genuss dieses Bürgerrechtes kämen, bestünde dann nicht die Möglichkeit, dass die Fronten, die in unserer Gesellschaft zwischen Arm und Reich von Politik und Medien installiert und etabliert wurden wieder schwinden zu lassen? Ich glaube zumindest, dass dieser innerkulturelle Unfriede aufgelöst werden muss, um uns des Wohlstandes bewusst werden zu können, den wir tagtäglich erwirtschaften. Und sehe im bürgerrechtlich verankerten Grundeinkommen eine bewusstseinsbildende Kraft, die dies mehr als alles andere zu unterstützen vermag.
Wenn Sie dennoch weitere Bedenken haben, wäre ich Ihnen dankbar, da es die Diskussion um die moderne Gesellschaft vorantreiben wird.

Danke für Ihre Zeit, S. Kaletka

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Antwort von
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Sehr geehrter Herr Kaletka,

Menschen, die ohne Erwerbstätigkeit sind, müssen eine bedarfsgerechte Grundsicherung erhalten. Ich möchte nur zwischen jenen unterscheiden, die bereit sind, einen Solidarbeitrag in der Gesellschaft zu leisten (durch die Betreuung von Kindern, ehrenamtlich oder wie auch immer) und jenen, die dazu nicht bereit sind, unterscheiden. Es geht mir auch nicht um minderjährige Kindern, sondern um erwachsene Kinder. Ich fände es schon gerecht, wenn die ersten einen höheren Betrag erhielt als die anderen.

Mit freundlichen Grüßen
Dr. Gysi

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