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Gregor Gysi
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Frage von Christian G. •

Frage an Gregor Gysi von Christian G. bezüglich Bildung und Erziehung

Sehr geehrter Dr. Gysi,
derzeit steht im Berliner Abgeordnetenhaus erneut die Diskussion bzgl. der Wahlfreiheit zwischen Ethik und Religion an. In diesem Zusammenhang bin ich auf einen Zeitungsartikel der Welt, "Berliner Religionskrieg", gestoßen, aus dem unter anderem hervorgeht, dass theoretisch jede Glaubensgemeinschaft nun "Religion" als Wahlfach anbieten kann, ohne dass dieser Unterricht vom Staat geprüft werden kann. Des Weiteren konnte ich einem anderen Artikel entnehmen, dass eine Mehrheit der Berliner (und auch eine Mehrheit der "Die Linke"-Wähler) ein Wahlpflichtfach Ethik/Religion unterstützen.
Ich erinnere mich, dass sie in der ZDF-Sendung Maybritt Illner vom Dezember letzten Jahres (ich glaube es war der 13.) dahingehend äußerten, dass der Religion und vor allem den Kirchen in der Gesellschaft eine bedeutende Rolle zukommt und dass sich mit der Zeit auch in der Linkspartei eine größere Religions- und Kirchenfreundlichkeit widerspiegeln würde. (Korrigieren Sie mich bitte, wenn ich sie falsch wiedergebe!) Nun scheint es mir, als sei diese Zeit gekommen. Wird es bei der kommenden Debatte und Abstimmung über den Gesetzentwurf eine Parteienbindung geben (die nach derzeitiger Lage zu einem geschlossenen "Nein" der PDS führen würde) oder wird jeder Abgeordnete, ohne Konsequenzen befürchten zu müssen, nach seiner eigenen Stellung zum Gesetzesvorschlag abstimmen können? Wie ist Ihre persönliche Stellung zur Religionsunterrichtsproblematik in Berlin? Wie sehen Sie das Problem ungeprüften Unterrichts durch nichtkirchliche Relgions- und Weltanschauungsgemeinschaften? Was sind Ihre Argumente für/gegen Religion/Ethik als Wahlpflichtfach?
Ich Danke Ihnen schon jetzt für Ihre Antwort.
Mit freundlichen Grüßen

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Antwort von
DIE LINKE

Sehr geehrter Herr Guth,

Ihre Nachricht vom 25.Mai hat mich erreicht.
Ich vermute einmal, dass die Abgeordneten meiner Partei im Berliner Abgeordnetenhaus diesbezüglich geschlossen abstimmen werden.

In Berlin gibt es für die Schülerinnen und Schüler der 7. bis 10. Klasse das Schulpflichtfach Ethik. Hier sollen alle Schülerinnen und Schüler über sämtliche Weltreligionen, die wichtigsten Philosophien etc. unterrichtet werden. Außerdem sollen dort Religionslehrer z. B. zum Christentum, zum Judentum oder zum Islam sprechen.

Unabhängig davon können Religionsgemeinschaften an den Schulen staatlich gefördert Religionsunterrichten durchführen. Der Streit reduziert sich auf eine Frage, nämlich ob diejenigen, die zum Religionsunterricht gehen, auch das andere Fach aufzusuchen haben. Ich bin dafür, dass die Unterrichtung über sämtliche Weltreligionen und Philosophien für sämtliche Schülerinnen und Schüler erfolgen soll.

Mit freundlichen Grüßen
Dr. Gysi

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