Frage an Gregor Gysi von Rainer B. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen

Sehr geehrter Dr. Gysi . . . Mich würde interessieren, wie Ihr Standpunkt zu China und Tibet ist. Da mir als gelernter DDR-Bürger alles so bekannt vorkommt, vor allem die Erinnerung an Moskau 1980. Es ist sicher sehr kritikwürdig, was China mit Tibet macht, aber ist es nicht so, das wir dann in den USA und vielen anderen Ländern ebenfalls keine Spiele abhalten könnten, da auch dort ständig die Menschenrechte verletzt werden? Ich habe mich ein wenig mit dem feudalen Regime des Dalai Lamas vor der gewaltsamen Machtübernahme beschäftigt. Dies war ein mittelalterlicher Feudalstaat, der nicht nur Leibeigene wie Tiere behandelte, sondern auch die Sklaverei und Folter als legitimes Mittel ansah, und praktizierte. Außer ihren Tempeln, in denen die Kaste der Mönche lebte, und das waren fast ein Fünftel der Bevölkerung, die zusätzlich zu den Adligen von dem Rest der Bevölkerung ernährt werden musste. Es wurden zu dieser Zeit wesentlich mehr Menschen getötet und grausam gefoltert, als unter der Chinesischen Regierung. Gut man soll das nicht gegeneinander aufrechnen, und die Welt hat sich weitergedreht, aber China hat Schulen und Fabriken, Straßen und Eisenbahnen gebaut, und erzähle mir niemand, das dies nur für die Chinesische Armee getan wurde. Der Dalai Lama ist ein vom Westen hofierter, und auch gut bezahlter "Nichttibeter" ja es ist so, er ist kein Tibeter, spricht aber aus dem Ausland für die Tibeter. Die mächtige Organisationen der Mönche, die auch heute noch in keiner Weise zum Wohlstand der Tibeter mit irendeiner Arbeit beigetragen haben, werden durch vielerlei Quellen angeheizt und bezahl, und nicht nur von bürgerlichen sogenannten Menschenrechtsorganisationen, die immer auf dem linken Auge blind sind, sondern auch von der gesamten bürgerlichen Presse der westlichen Welt. Ein Schurkenstaat, soll an den Pranger gestellt werden, und schauen wir doch mal genau auf die Gründe . . . Wie stehen sie Dr. Gysi zu den Ereignissen in Tibet?