Frage an Gregor Gysi von Volker S. bezüglich Außenpolitik und internationale Beziehungen
Guten Tag Herr Dr. Gysi,
ihre (Anti-)haltung zum Bundeswehreinsatz in Afghanistan kann ich nicht nachvollziehen. Natürlich muss eine linke Partei grundsätzlich gegen Kriege sein, allerdings auch für Freiheit und gegen Unterdrückung von Frauen, Nicht- oder Andersgläubigen usw. Wollen sie die Menschen und Verfolgten in Afghanistan ihrem Schicksal überlassen, oder was schlagen sie vor, was alternativ getan werden könnte, bzw. wie würden sie sich solidarisch zeigen wollen ???
Bin aus diesem Grund übrigens bisher dem Vorhaben, ihre Partei zu wählen, nicht nachgekommen.
Viele Grüße
V.Schmid
Sehr geehrter Herr Schmid,
Ihre Nachricht vom 18.3. hat mich erreicht. Befreiung der Völker muss regelmäßig als Selbstbefreiung organisiert werden. Entsprechende Kräfte in Afghanistan können und müssen unterstützt werden. Befreiung über Kriege und Besatzung hilft nicht weiter, es sei denn, es handelt sich um einen Verteidigungskrieg, wie ihn die Anti-Hitlerkoalition führte.
Als die Sowjetunion in Afghanistan einmarschierte, konnten sämtliche Mädchen zur Schule gehen. Niemals rechtfertigte dies den Einmarsch. Deshalb bin ich der felsenfesten Überzeugung, dass ein anderer Weg gefunden werden muss, um den Menschen in Afghanistan wirksam zu helfen.
Mit freundlichen Grüßen
Dr. Gysi
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als Anlage übermittle ich Ihnen meine letzte Rede zum Nahostkonflikt. Danach dürfte Ihre Frage beantwortet sein.
auf dem Parteitag habe ich erklärt, dass ich in diesem Jahr darüber noch mit Bodo Ramelow und Dietmar Bartsch beraten werde.