Frage an Gregor Gysi von Max B. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen
Sehr geehrter Herr Gysi,
Ich wollte sie fragen, was sie vom Gendern halten. Ich bekomme in letzter Zeit immer wieder mit, dass Leute aus meinem Bekanntenkreis öfter gendern. Ich denke, dass mit dem gendern an den eigentlichen Problemen der Emanzipation vorbeigeschossen wird, da sich das Gender-pay-Gap wohl nicht durchs gendern verkleinern lässt.
Mit freundlichen Grüßen
Max Buchert
Sehr geehrter Herr Buchert,
Ihre Frage vom 14. Mai 2021 hat mich erreicht. Es gab mal einen Kommentar in einer Zeitung, wonach die Benennung der weiblichen und männlichen Form überflüssig sein, da die Frauen wüssten, dass sie auch bei der Verwendung der männlichen Form mitgemeint seien. Daraufhin gab es einen Leserbrief einer Frau. Sie unterstütze das Anliegen, allerdings mit folgendem Hinweis: ‚In den nächsten tausenden Jahren solle immer die weibliche Form verwandt werden und die Männer seien mitgemeint‘ und dann kam ihr Schlusssatz: „Dann heißt es ab heute Herr Rechtsanwältin Gysi.“
Ich wollte nicht Rechtsanwältin werden und gendere seitdem. Allerdings verwende ich weder das große „I“, noch den Doppelpunkt, noch das Sternchen. Etwas, was man nicht sprechen kann, sollte man auch nicht schreiben.
Mit freundlichen Grüßen
Gregor Gysi