Frage an Gregor Gysi von Bernhard H. bezüglich Gesundheit
Sehr geehrter Herr Gysi,
wer leitet für die EU die Corona-Impfstoffbeschaffung und seit wann?
Momentan wird in den deutschen Corona Impfzentren vor allem der Mangel verwaltet. Wird es nicht Zeit, daran etwas zu ändern?
Was wurde diesbezüglich in den USA richtig gemacht, was hier falsch gemacht wurde? (Ich verstehe, dass die Coronakrise in den USA abseits der Impfung oft schlecht gehandhabt wurde.) Welche Konsequenzen könnte man daraus für die EU und Deutschland ziehen - nicht bloß für die Zukunft sondern auch für diese Pandemie?
Ist das Vorgehen der EU bei der Impfstoffbeschaffung in globaler Sicht nachhaltig?
Mit freundlichen Grüßen
B. H.
Sehr geehrter Herr Hewener,
der entscheidende Fehler bestand darin, dass weder die Bundesregierung, noch die EU-Kommission ernsthaft über Kapazitäten nachgedacht haben. Sie dachten, man bestellt, bezahlt und bekommt alles. Ein schwerer Irrtum. Ferner haben sie lange um Preise gefeilscht, statt möglichst viel einzukaufen, wie es andere Länder gemacht haben. In vielen Ländern haben wir eine Impfquote von über 60 Prozent erreicht. Deutschland liegt gerade bei 12 Prozent. Außerdem gibt es eine Studie, wonach Sputnik V der beste Impfstoff sein soll. Aber die zuständige europäische Arznei-Behörde lässt sich Zeit und Zeit, bis dieser zugelassen wird. Selbst der Ministerpräsident von Bayern hat schon angekündigt, so schnell wie möglich Sputnik V für Deutschland zu erwerben. Aber es ist bisher noch nicht geschehen.
Viele Schlussfolgerungen müssen daraus gezogen werden. Das Wichtigste ist, dass wir bei der Einschränkung von Grundrechten misstrauischer werden. Was man jetzt hinnimmt, könnte auch unter anderen Begründungen stattfinden, zum Beispiel wegen des Klimas oder einer angeblichen Gefahr aus Russland, etc. Es gilt, dafür zu streiten, dass alle Grundrechte wieder hergestellt und dann auch verteidigt werden.
Mit freundlichen Grüßen
Gregor Gysi