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Gregor Gysi
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Frage von Sascha K. •

Frage an Gregor Gysi von Sascha K. bezüglich Soziale Sicherung

Geehrter Herr Gysi,

ich wende mich noch einmal wegen des BGE´s und insbesondere wegen der etwas emotionalen Frage von Herrn Titel an Sie, die ich inhaltlich durchaus verstehe auch was seine Wahlentscheidung angeht.

Mir ist klar, dass Sie sich - ähnlich wie die Grünen derzeit - nicht öffentlich für ein BGE aussprechen könnten, da dies die ohnehin schon schwiergen Koalitionsmöglichkeiten Ihrer Partei zunichte machen würde. Sie werden mir natürlich versichern, dass dies nicht Ihr Beweggrund ist; dies ist nunmal Teil des rhetorischen politischen Spiels.

Doch nun zu meinen Fragen:
Sie sagen, es sei Menschenrechtswidrig, dass der arbeitende Teil der Bevölkerung das BGE finanzieren und Faullenzer damit in Ihrem Lebensstil unterstützen würde. Tut dies der arbeitende Teil der Bevölkerung, zu dem wir beide gehören, nicht jetzt schon, nur mit erheblichem finanziellen bürokratischem Aufwand?
Warum, glauben Sie, wird ein Mensch zu einem Faullenzer? Ich als Therapeut, der mit jugendlichen Gruppen arbeitet, kann Ihnen sagen, dass JEDER Mensch nach Anerkennung und sozialer Integrität strebt und sich gerne als anerkanntes kompetentes Mitglied wahrnimmt.
Desweiteren: nehmen Sie den arbeitenden Teil der Bevölkerung als starre Gruppe wahr? Der Fall Nokia hat doch längst gezeigt, dass ALLE Mensch schon morgen auf Transfergelder angewiesen sein könnten. Und nicht nur, dass diese dann finanzielle Sorgen haben, nein, diese Menschen müssen dann auch noch mit dem entwürdigenden Stigma des Sozialschmarotzers und des Faullenzers fertig werden. Glauben Sie deshalb nicht, dass auch Sie und ich von dem Klima, dass ein BGE produzieren würde, profitieren würden, da wir die Zukunft weniger fürchten müssten und dem Stigma niemals erliegen müssten? Obwohl ... Sie dürfen ja bereits wegen Ihres Mandates mit bedingungslosen, lebenslangen Zahlungen rechnen, selbst wenn Sie dann nichts mehr tun außer faullenzen - wer zahlt das? Gemessen an IHRER Meinung muss ich diesen Umstand für empörend halten!

MfG, S. Kaletka

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Sehr geehrter Herr Kaletka,

Ihre Nachricht vom 19.2. hat mich erreicht. Es geht nicht um Menschen, die nicht arbeiten können, weil sie keine ihnen in jeder Hinsicht zumutbare Arbeit angeboten bekommen bzw. weil sie krank oder besonders jung oder alt sind. Ich meine bestimmte kleine Gruppe die es auch gibt, die nicht so behandelt werden darf wie die anderen. Im übrigen ist die Idee eines bedingungslosen Grundeinkommens eine liberale. Denn über dieses bedingungslose Grundeinkommen soll ja die gesetzliche Rente, das Arbeitslosengeld etc. abgeschafft werden. Damit wird das diesbezügliche Einkommen völlig endindividualisiert.Ich habe also eine ganze Reihe von Bedenken.

Mit freundlichen Grüßen
Dr. Gysi

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