Frage an Gregor Gysi von Jonas K. bezüglich Arbeit und Beschäftigung
Sehr geehrter Herr Dr. Gysi
Sie und Ihre Partei bemängeln häufig die hohe Anzahl der sog. „Aufstocker“, die trotz festen Arbeitsverhältnis unter dem Hartz IV Niveau liegen. Insbesondere betonen Sie und Die Linke die hohe Anzahl dieser Aufstocker.
Nun habe ich in der „Zeit“ (Vom 13.12.07) folgendes entdeckt.
„Untersuchungen liegen bisher nur für 2005 vor. Danach erhielten damals bereits unglaubliche 2,1 Millionen Menschen in Deutschland solche Leistungen, obwohl sie gleichzeitig in Lohn und Brot standen. Doch meistens waren das nur kurze Phasen, lediglich 325 000 dieser Aufstocker arbeiteten das ganze Jahr über und von diesen wiederum mehr als die Hälfte bloß stundenweise. Tatsächlich voll berufstätig und dennoch bedürftig waren 69 000 Erwerbstätige - eine überraschen kleine Zahl. Überraschen hoch war dagegen ihr durchschnittlicher Monatslohn: 1320€, Bedürftig waren sie meist wegen arbeitslosen Partnern oder Kinder.“
Mein Frage an Sie: Übertreiben Sie mit Statistiken um Stimmungen gegen Hartz IV zu schüren, und ist die halbe Wahrheit nicht auch eine halbe Lüge?
Sehr geehrter Herr Krüger,
die Zahl der von uns kritisierten Aufstocker gebe ich regelmäßig mit 1,33 Millionen Menschen an. Dabei handelt es sich nur um die Vollzeitbeschäftigten, deren Lohn nicht ausreicht und die deshalb zusätzlich Sozialleistungen beantragen müssen. Insofern haben wir nichts zurückzunehmen und es geht weder um eine halbe Wahrheit noch um eine halbe Lüge.
Mit freundlichen Grüßen
Dr. Gysi
Weitere Fragen an Gregor Gysi
Ich habe nicht die geringste Absicht, insgesamt belgisches Recht zu übernehmen. Lohnobergrenzen dürfen schon nach dem Grundgesetz meines Erachtens niemals von unserer Regierung oder vom Bundestag festgesetzt werden.
Zivilisten werden durch das Völkerrecht immer geschützt.
Mein abschließendes Resümee lautet, dass wir noch viel stärker um Pressefreiheit ringen müssen und darum, dass nicht jemand, der Kriegsverbrechen aufklärt, wegen der Aufklärung bestraft wird, sondern dass die Kriegsverbrecher verurteilt werden.
. Ich verstehe Ihre Argumentation. Allerdings musste eine rechtliche Unterscheidung zwischen Genussmitteln und anderen Lebensmitteln getroffen werden, damit es nicht dauernd zu Rechtsstreitigkeiten kommt, ob etwas ein Lebensmittel oder ein Genussmittel ist.