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Gregor Gysi
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Frage von Klaus S. •

Frage an Gregor Gysi von Klaus S. bezüglich Senioren

Sehr geehrter Herr Dr. Gysi,

ich will keine grossartige Frage an Sie stellen - ich möchte Ihnen eigentlich nur gratulieren dazu, wie Sie heute im Bundestag auf die wirklichen Nöte der Rentner, bei denen bisher nichts angekommen ist, eingegangen sind.

Prima - aber jetzt trotzdem die Frage - wie kann denn trotz aller Redereien das ständig vorhandene und sich immer mehr verstärkende Minuseinkommen der Rentner nun wirklich verbessert werden?

Sicher doch nicht dadurch, dass bei der nächsten geplanten und blamablen Erhöhung nur wieder Prozente davon in Kranken- und Pflegeversicherung gelangen, 11 Millionen Euro an Porto für die Benachrichtigungen an die Rentner dafür ausgegeben werden, dass sie erfahren, 1,0... Prozent Erhöhung zu erhalten, obwohl das ja dann in Wirklichkeit gelogen ist, weil Abzüge jeglicher Art und Inflation überhaupt nichts übrig, sondern alles ins Minus wandern lassen.

Sagen Sie doch wirklich einmal, wie sich die Bürger wehren können gegen völlig unsinnige Entscheidungen.

Linke wählen - ja, ist schon klar, wenn das Ihre Antwort sein sollte - aber damit allein ist es ja sicherlich nicht getan !

Mit freundlichen Grüssen
- Steinmetz -

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Antwort von
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Sehr geehrter Herr Steinmetz,

Ihre Nachricht vom 28.11. hat mich erreicht. Wenn man in der Gesellschaft etwas verändern will, muss man zunächst den Zeitgeist verändern. Wir müssen innerhalb und außerhalb des Bundestages, vor allem auch in den Medien, für die alte Rentenformel streiten, die die Rentnerinnen und Rentner an der Produktivitäts- und Lohnentwicklung beteiligten. Außerdem brauchen wir ähnliche Regelungen zur gesetzlichen Rente wie in der Schweiz. In der nächsten Generation müsste jeder und jeder, die bzw. der ein Erwerbseinkommen hat, in die gesetzliche Rentenversicherung einzahlen, und zwar ohne Beitragsbemessungsgrenzen. Für die Besser- und Bestverdienenden müsste die Rentensteigerung abgeflacht werden. Dann wäre es möglich, armutsfeste Renten zu organisieren, und zwar ab dem 65. Lebensjahr.

Mit freundlichen Grüßen
Dr. Gysi

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