Frage an Gregor Gysi von Daniel G. bezüglich Soziale Sicherung
Sehr geehrter Herr Dr. Gysi,
neben meiner beruflichen Tätigkeit bin ich noch in einer DLRG Ortsgruppe tätig.
Leider zeigt die Tendenz der letzten Jahre einen massiven Rückgang der aktiven Mitglieder. Diese Beobachtung beschränkt sich nicht nur auf den norddeutschen Raum sondern zieht sich durch die ganze Nation. Auch viele freiwillige Feuerwehren haben massive Personalprobleme.
Dies bedeutet, dass die wenigen aktiven Mitglieder immer mehr Stunden leisten müssen, da sich notwendige Arbeiten leider nicht von selbst erledigen und auch die Organisation im Rettungsdienst viele Verpflichtungen mit sich bringt.
- Wir haben ca. 25 wirklich aktive Mitglieder die alle entweder noch zur Schule gehen oder berufstätig sind.
- Finanzsorgen hat unser Verein keine.
- Ferner möchte ich am Rande erwähnen, dass unseren Mitgliedern keine Kosten entstehen. Material wird gestellt und für den Dienst bekommt man eine Aufwandsentschädigung.
Ich habe zwei Fragen an Sie:
1. Wie wollen Sie (Ihre Partei) in Zukunft den vielen gemeinnützigen Vereinen in Deutschland helfen?
2. Die offensichtlich schwindende Bereitschaft zum gesellschaftlichen Engagement wirft bei mir die Frage auf in wie fern die Forderung nach einer weitgehend bedingungslosen Grundsicherung (ohne Zwang zu "Arbeiten") mit der oben beschriebenen Beobachtung in Einklang zu bringen ist.
Anmerkung:
Sähe ich bei der breiten Mehrheit der Bevölkerung die Bereitschaft sich freiwillig für die Gesellschaft zu engagieren, so wäre auch ich für ein bedingungsloses Grundeinkommen (Bürgergeld, Grundsicherung, ...). Doch leider sehe ich diese Bereitschaft in unserer Gesellschaft nicht.
Mit freundlichen Grüßen,
Daniel Garmann
Sehr geehrter Herr Garmann,
höheres gesellschaftliches Engagement setzt wahrscheinlich eine größere Akzeptanz der Gesellschaft voraus. Viele Menschen sind über die Politik enttäuscht. Hinzu kommt, dass es früher günstigere Regelungen für ehrenamtlich Tätige gab. Sie sind heute weitgehend auf sich selbst angewiesen.
Im übrigen bin ich gegen eine bedingungslose Grundsicherung. Aber es gibt Menschen, die sie benötigen und die müssen sie auch in angemessener Höhe bekommen.
Mit freundlichen Grüßen
Dr. Gysi