Frage an Gregor Gysi von Manfred A. bezüglich Bildung und Erziehung
Sehr geehrter Herr Gysi
Vielen Dank für Ihre prompte Antwort. Es geht mir vor allem um die Eltern, die sich keine teure Privatschule leisten können.
Sie meinen, es wäre ein Problem des Geldes?
Mehr Geld in den Schulen ist nur dann sinnvoll, wenn es mit hohem Wirkungsgrad verwendet wird. Die meisten staatlichen Schulen haben bei keineswegs niedrigen Kosten einen viel geringeren Wirkungsgrad als private Schulen. Wenn Sie die Folgekosten berücksichtigen, entstehen gerade für die schwierigen Heranwachsenden ohne Abschluß Kosten, die denen der besten Privatschulen vergleichbar sind.
Schwierige Heranwachsende brauchen nicht mehr Lehrer, sondern Menschen, die ihnen zur Selbstachtung und Selbstbewußtsein verhelfen können.
Ich bin, ich will, ich kann, ich werde.
Das fehlt.
Heranwachsende sind nicht einheitlich. Auch ihr Heranwachsen ist nicht einheitlich. Deshalb können nur die Bildungsziele einheitlich sein, aber nicht der Weg und auch nicht die Dauer des Weges jedes einzelnen Heranwachsenden. Das erfordert flexible Reaktionen auf Heranwachsende und eine Vielfalt der Schulkonzepte.
So flexibel ist das staatliche Schulsystem nicht. Die Schulen haben nicht die notwendige Handlungsfreiheit.
Eine private Trägerschaft heißt nicht mehr Geld, sondern Unabhängigkeit des Handelns gerade für die Schulen mit schwierigen Heranwachsenden. Die private Trägerschaft ermöglicht, die Menschen und die Didaktik in den Schulen zuzulassen, die die Heranwachsenden am besten unterstützen, die Bildungsziele des Staates zu erreichen.
Wenn Menschen, die Lebensprüfungen bestanden haben, Heranwachsenden in den Schulen Zeit spenden, wiegt das schwerer als Geld. Diese Menschen sichern die Chancengleichheit in den Schulen unabhängig vom Elternhaus. Nicht die Lehrer.
Zeitspenden lebenserfahrenen Menschen wiegen jede Geldspende von wohlhabenden Eltern auf.
Setzten Sie sich dafür ein, daß alle Schulen die notwendige Handlungsfreiheit erhalten?
Mit freundlichen Grüßen
Manfred Albrecht
Sehr geehrter Herr Albrecht,
ich stimme Ihnen voll zu, dass das Bildungssystem mehr Geld benötigt und dass staatliche Schulen flexibler sein müssen. Das ändert aber nichts daran, dass sich zusätzliche Kosten manche Eltern leisten können und andere nicht.
Mit freundlichen Grüßen
Dr. Gysi
Weitere Fragen an Gregor Gysi
Ich habe nicht die geringste Absicht, insgesamt belgisches Recht zu übernehmen. Lohnobergrenzen dürfen schon nach dem Grundgesetz meines Erachtens niemals von unserer Regierung oder vom Bundestag festgesetzt werden.
Zivilisten werden durch das Völkerrecht immer geschützt.
Mein abschließendes Resümee lautet, dass wir noch viel stärker um Pressefreiheit ringen müssen und darum, dass nicht jemand, der Kriegsverbrechen aufklärt, wegen der Aufklärung bestraft wird, sondern dass die Kriegsverbrecher verurteilt werden.
. Ich verstehe Ihre Argumentation. Allerdings musste eine rechtliche Unterscheidung zwischen Genussmitteln und anderen Lebensmitteln getroffen werden, damit es nicht dauernd zu Rechtsstreitigkeiten kommt, ob etwas ein Lebensmittel oder ein Genussmittel ist.