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Frage von Martin R. •

Frage an Gregor Gysi von Martin R. bezüglich Arbeit und Beschäftigung

Sehr geehrter Herr Gysi,

die Bundesrepublik verfügt zum Teil seit Jahrzehnten über eine Reihe von Gesetzen zum Schutz der Gesundheit am Arbeitsplatz.
Der Arbeits- und Gesundheitsschutz wird jedoch in deutschen Betrieben häufig als Hemmschuh und Kostenfaktor gesehen, Gesetze und Verordnungen werden nicht beachtet. Noch immer werden in Betrieben nach dem Motto "hire and fire" Beschäftigte übermäßigen körperlichen und psychischen Belastungen ausgesetzt und bei Auftreten von Erkrankungen entlassen.
Die Politik wirkt mit: Eine Verringerung des Aufsichtsdrucks durch fortwährendes Schrumpfen von Gewerbeaufsicht und Gewerbemedizin unterstützt diese Entwicklung. Hierdurch werden gesellschaftliche Ressourcen zu Gunsten kurzfristiger Gewinne verschwendet.
Unter dem Blickwinkel des demographischen Wandels (d.h. erheblicher Anstieg des Durchschnittsalters in der Gesellschaft) erscheint mir diese Entwicklung schädlich.
Wie sehen Sie die Situation? Riskieren wir durch eine Verringerung des Kontrolldrucks gegenüber den Arbeitgebern unsere gesellschaftliche Zukunft?
Welche Maßnahmen unterstützt Ihre Partei zum nachhaltigen Schutz der Gesundheit im Betrieb (z.B. bei Krankenhauspersonal oder im Baugewerbe?)

Ich freue mich auf Ihre Antwort

mit freundlichen Grüßen

Martin Roth

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Antwort von
DIE LINKE

Sehr geehrter Herr Roth,

vielen Dank für Ihre Nachricht, die ich mit großem Interesse zur Kenntnis genommen habe. Ein Arbeitgeber muss davon ausgehen, dass dann, wenn er rechtswidrig eine gesundheitliche Schädigung seiner Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter herbeiführt, er auch schadenersatzpflichtig werden kann. Das allein wird aber nicht helfen. Sie haben völlig Recht, dass die Aufsicht stärker geführt werden muss. Wir werden uns diesbezüglich mit Fragen an die Bundesregierung wenden.

Mit freundlichen Grüßen
Dr. Gysi

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