Frage an Gregor Gysi von Alexander N. bezüglich Wissenschaft, Forschung und Technologie
Sehr geehrter Herr Dr. Gysi,
im internationalen Bereich befindet sich Deutschland bei den Gehältern von wissenschaftlichem Personal an staatlichen Institutionen (gemessen in Kaufkraftparität) seit Längerem im unteren Mittelfeld. Insbesondere vergleichsweise niedrige Gehälter von W1/W2-Professor*innen (im Vergleich zu Arbeitnehmer*innen in einem ähnlichen Alter und gleicher Qualifikation, oder auch im Vergleich zu Lehrer*innen) waren bereits Gegenstand der öffentlichen Diskussion.
Dem letzten Wahlprogramm der Linken habe ich freudig entnommen, dass sich Ihre Partei für einen Abbau befristeter Lehrbeauftragten-Stellen zugunsten von Festanstellungen einsetzt. Wie positioniert sich die Linke zu der geschilderten (relativ) niedrigen Bezahlung von jungen Wissenschaftler*innen im Vergleich zu Angestellten mit ähnlicher Qualifikation in der Wirtschaft, die dazu beiträgt, dass viele junge Forscher*innen lieber in der Industrie oder an Universitäten im Ausland statt an Universitäten in Deutschland arbeiten?
Mit freundlichen Grüßen
A. N.
Sehr geehrter Herr N.,
vielen Dank für Ihre Anfrage vom 30. Oktober.
Meine Partei tritt generell dafür ein, dass gleiche und gleichwertige Arbeit gleich bezahlt werden müssen. Wir sind auch dagegen, dass das Alter eine so gravierende Rolle spielt. Gerade junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler müssen gefördert werden. Allerdings wird der öffentliche Dienst an bestimmten Stellen mit der Privatwirtschaft nicht mithalten können. Wenn allerdings die Verbeamtung lockt, hat es wieder seine Vorteile gegenüber der Wirtschaft.
Mit freundlichen Grüßen
Gregor Gysi