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Frage von Arthur B. •

Frage an Gregor Gysi von Arthur B. bezüglich Außenpolitik und internationale Beziehungen

Sehr geehrter Herr Gysi,

da ich mich in letzter Zeit sehr viel mit der EU auseinandergesetzt habe interessiert mich Ihre Stellung zu eben dieser sehr. Damit meine ich keineswegs, ob sie der Union grundsätzlich positiv oder negativ gegenüber stehen (das glaube ich bereits zu wissen), sondern vielmehr, wie Sie sich die Zukunft von Europa vorstellen.

Desweiteren möchte ich die bitte mir noch eine weitere Frage zu diesem Thema zu beantworten: wäre es grundsätzlich möglich, dass die EU sich aus dem Staatenverbund, der sie derzeit ist, in einen Staat wandelt und würden Sie dies gutheißen?

Mit freundlichen Grüßen,

A. B.

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Antwort von
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Sehr geehrter Herr Barteld,

Ihre Nachricht vom 30. Mai hat mich erreicht.

Die Entwicklung in Italien zeigt, dass die EU in einem Grade gefährdet ist, wie man sich das vor einigen Jahren nicht vorstellen konnte. Schuld daran ist die Politik der EU, auch der Bundesregierung unter Schäuble und Merkel. Sie haben die Süden ausschließlich zum Lohn-, Renten- und Sozialabbau gezwungen und dadurch den Parteien geholfen, die die EU ablehnen. Aber es gibt so viele Probleme, die nicht mehr national, sondern nur noch europäisch zu lösen sind. Die EU muss zwar gründlich reformiert werden, sollte aber nicht scheitern.
In weiter Ferne ist es auch möglich, dass irgendwann eine Europäische Föderation entsteht. Gegenwärtig gibt es dafür aber keine Grundlage.

Mit freundlichen Grüßen

Gregor Gysi

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