Frage an Gregor Gysi von Frank-Philipp W. bezüglich Soziale Sicherung
Sehr geehrter Herr Gysi,
Derzeit wird über eine Solidaritätsrente diskutiert um Altersarmut zu vermeiden. Ist dies nicht bereits eine Diskriminierung von Menschen, die ihr Leben lang gearbeitet haben - leider nicht in gut bezahlten Jobs wie als Banker, Politiker,.... , sondern ua. im sozialen Bereich mit deutlich mehr Verantwortung, Belastung als Banker .... . Die Gerechtigkeit der Solidaritätsrente leuchtet mir nicht ein, sowie der Kampf um einzelne Prozentpunkte, da dies wiederum nur denen zugute kommt, die wirklich die Möglichkeit haben privat vorzusorgen. M.E.n müsste die Rente allein anhand von "Arbeitsjahren" im weitesten Sinne bemessen werden und auf dieses bezogen fixe Beträge ausbezahlt werden: je mehr Arbeitsjahre desto mehr Rente. Für ein Minimum an Jahren müsste natürlich der Sozialhilfebetrag incl. Zusatzleistungen genommen werden und dann entsprechend erhöhend. Wer darüber hinaus für sich sorgen möchte wie Frau Kraft und Merkel es fordern, wäre dann immer noch die private Zusatzversicherungen und deren ihr gefördertes Riester möglich. Wäre das nicht arbeitnehmerfreundlicher? Gerechter?
Sehr geehrter Herr W.,
Ihre Nachricht vom 11. Dezember hat mich erreicht. Schlimm ist, dass der Rentenwert permanent gesenkt wird. Dadurch werden die Renten immer niedriger. So kommt die Idee einer Mindestrente auf. Unabhängig davon brauchen wir aber eine Reform, nach der alle Menschen mit Einkommen ohne Beitragsbemessungsgrenze und bei Abflachung des Rentenanstiegs für Bestverdienende in die gesetzliche Rentenversicherung einzahlen müssten. Dann brauchten wir uns über Altersarmut keine Sorgen mehr zu machen. Hinzu kommt, dass der Niedriglohnsektor und die prekäre Beschäftigung überwunden werden müssen, auch im Interesse der gesetzlichen Rente. Sie haben auch Recht dahingehend, dass die Zahl der Arbeitsjahre stärker berücksichtigt werden muss als das bisher der Fall ist.
Mit freundlichen Grüßen
Gregor Gysi