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Frage von Heike G. •

Frage an Gregor Gysi von Heike G. bezüglich Finanzen

Sehr geehrter Herr Dr. Gysi,
ich schätze Ihre kritischen und ehrlichen Worte, vermisse aber eine offene Stellungnahme zu den finanz-und geopolitischen Hintergründen der "griechischen
Staatsschuldenkrise". Mantraartig ist zu hören und zu lesen: "Griechenland ist arm, es hat keine Industrie und wird niemals seine Schulden zurückzahlen können".
Dabei ist allgemein bekannt, dass GL Zugriff zu einem der größten Erdöl- u. Erdgasvorkommen der Erde hat und auch reich ist an Bodenschätzen (u.a. Gold, Kupfer, Silber, Nickel, Uran, seltenen Erden). Warum bieten die Euro-Finanzminister nicht eine Übergangsfinanzierung bis zur Erschließung dieser Vorkommen an - natürlich gegen Konzessionsrechte zur Exploration durch europäische Firmen. Solch handfeste Sicherheiten wären spätestens auch dann fällig, wenn GL aus dem Euroraum ausscheidet und zur Staatsfinanzierung Kredite der USA, Russlands oder auch Chinas (wie angekündigt!) annehmen müsste. Die Hinhaltetaktik des griechischen Finanzministers, der offensichtlich noch möglichst lange Hilfsgelder abgreifen und dann alle Schulden durch einen Staatsbankrott abschütteln will, könnte damit auch durchkreuzt werden.
Ich hoffe sehr, dass wenigstens Sie dieses zum Tabu erkärte Thema öffentlich ansprechen werden, bevor es zu spät ist.

Mit freundlichen Grüßen
Heike Griebl

Zu diesem Thema kann ich Ihnen und Ihren Amtskollegen Dirk Müllers Buch "Showdown" und den Titel "Gefangen im Euro" von Hans Werner Sinn bestens
empfehlen.

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Antwort von
DIE LINKE

Sehr geehrte Frau Griebel,

vielen Dank für Ihre Hinweise in der Nachricht vom 20. Februar. Vor allem ist es so, dass die Troika und die Bundesregierung dafür gesorgt haben, dass Griechenland sich kaputt sparen muss. Genau das will aber die neue Regierung ändern. Ich bin für Aufbau statt Abbau. Im Übrigen geht 90% des Geldes niemals an die Griechinnen und Griechen, sondern immer nur an die Banken, so wurden über die Zahlungen auch die Deutsche Bank und eine französische Bank befriedigt.

Mit freundlichen Grüßen

Gregor Gysi

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