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Gregor Gysi
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Frage von Silke S. •

Frage an Gregor Gysi von Silke S. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen

Sehr geehrter Herr Gysi,

in einem kurzen Kommentar der BILD steht folgendes:

Linke Vereinfacher:

"Schreckliche Bilder kommen aus Lampedusa. Und aus Syrien, aus den rumänischen Slums, und, und, und... Aus humanitären Gründen soll Deutschland noch mehr Armuts- und Kriegsflüchtlinge aufnehmen. Das fordern Grüne und Linke. Wer sich dagegen ausspricht, wird öffentlich beschimpft: „menschenverachtend, inhuman, herzlos“. Doch Humanität kennt keine Begrenzung. Auch wenn wir eine Million Flüchtlinge aufnehmen: Was ist mit denen, die danach kommen? Haben die keinen Anspruch auf Barmherzigkeit? Es ist ein Dilemma, das nicht zu lösen ist. Wer nur moralisch argumentiert, macht es sich zu einfach".

Ich frage Sie, wieviel Zuwanderung, wieviele Flüchtlinge wir maximal aufnehmen sollten? Und was geschieht dann mit den Abgewiesenen? Warum löst man die Probleme nicht vor Ort? Mir fällt auf, dass kaum Frauen und Kinder mitkommen. Was geschieht mit diesen, wenn die Männer sie verlassen?

Mit freundlichen Grüßen

Silke Sorbello

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Antwort von
DIE LINKE

Sehr geehrte Frau Sorbello,

Ihre Nachricht vom 31. Oktober hat mich erreicht.

Selbstverständlich ist es richtig, dass unbedingt vor Ort geholfen werden muss. Hier geschieht viel zu wenig. Da gibt z. B. einen Konzern, der Saatgut herstellt und mit einem Gen versetzt, damit kein neues Saatgut entsteht. Er will, dass die Bauern jedes Jahr neu bei ihm kaufen müssen. All das müssen wir abstellen, um Not, Leid, Elend und Armut Schritt für Schritt zu überwinden. Die Fluchtursachen muss man bekämpfen.

Wir sind nur für die Aufnahme von Flüchtlingen in Not. Natürlich gibt es Grenzen. Aber die Flüchtlingszahlen sind in den letzten Jahren deutlich zurückgegangen.

Mit freundlichen Grüßen
Dr. Gysi

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