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Gregor Gysi
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Frage von Robert B. •

Frage an Gregor Gysi von Robert B. bezüglich Umwelt

Sehr geehrter Herr Gregor Gysi!

Erst einmal: Herzlichen Glückwunsch zu dem Wahlergebnis Ihrer Partei: Obwohl Sie Prozentpunkte einbüßen mussten, sind Sie die drittstärkste Fraktion geworden! Alles Gute für die kommenden 4 Jahre.

Mich beschäftigen zwei Themen, zu denen mich Ihre Meinung und die Position der LINKEN interessiert:
Zum einen ist mir aufgefallen, dass Sie der SPD im Wahlkampf vorgeworfen haben, Sie sollte "wenigstens sozialdemokratisch" sein. Ich kann Ihre Aussage nachvollziehen, dennoch fand ich es im Hinblick auf die Zeit nach der Wahl nicht angebracht. Denn wenn Sie es vorziehen, die linke Mehrheit gegenüber der CDU zu nutzen, was auch mir gefiele, dann war es doch eigentlich taktisch unklug, u.a. Herrn Gabriel in solchem Maße anzugehen. Mir ist klar, dass Wahlkampf war und man nicht wusste, wie die Konstellation aussehen würde, zudem waren SPD & Grüne an der Ausschließeritis erkrankt und schlossen eine rot-rot-grüne Koalition immer aus, doch um mindestens die Chance auf Gespräche zu erhalten, wäre es doch klüger gewesen, ausschließlich inhaltlich zu argumentieren, oder "Sozialdemokratie" zu definieren, um diese Aussagen verständlich(er) zu machen.
Zum anderen bin ich am Thema "Internalisierung externer Kosten" interessiert. In wie weit man so etwas einführen kann, vielleicht stufenweise anheben bis auf 20%, ob bei allen Lebensmitteln oder nur bei den "schlimmsten", bei Kohle, Atomenergie (was noch ein eigenes Thema für sich ist) und allem anderen, was einen öklogischen Fußabdruck hinterlässt, der aus Steuergeldern, seien es deutsche oder generelle/"globale" gezalht wird. Lebensmittel, bei denen so etwas dringend nötig wäre, wären z.B. Soja und Palmöl, für die Regenwald gerodet werden muss, Reis aus Nassreisanbau (Methanfreisetzung) und Fleisch. Was beachtet werden müsste, ist: Nicht jedes Stück Fleisch hat einen "hohen" ökol.Fußabdruck, und man weiß nicht, wie hoch die externen Kosten sind.

Vielen Dank und mit freundlichen Grüßen,
Robert Bingener

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Antwort von
DIE LINKE

Sehr geehrter Herr Bingener,

Ihre Nachricht vom 30. September hat mich erreicht.
Sie haben schon richtig eingeschätzt, wie es zu meiner Aussage kam, dass die SPD wenigstens sozialdemokratisch werden sollte. Allerdings habe ich das auch erläutert. Ich habe nämlich gesagt, dass Kriegseinsätze wie in Afghanistan und prekäre Beschäftigung sowie der Niedriglohnsektor durch die Agenda 2010 eben nicht sozialdemokratisch sind, zumindest nicht für mich

Es gibt ja schon die Idee, Umweltschäden zu bestrafen. Leider wurden daraus dann Geschenke für die Unternehmen. Trotzdem haben Sie Recht, dass man sich solche Steuern überlegen muss, um antiökologisches Verhalten wirksam abzubauen.
Ich danke Ihnen für Ihre diesbezüglichen Hinweise.

Mit freundlichen Grüßen
Dr. Gysi

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