Frage an Gregor Gysi von Thomas de B. bezüglich Arbeit und Beschäftigung
Sehr geehrter Herr Gysi,
laut einem Artikel der FAZ, die sich auf Quellen der Bundesagentur und des Institutes für Arbeitsmarkt und Berufsforschung beruft, ist ein Alter ab 50 Jahre ein großeres Hemmnis eine Arbeit zu finden als Nichtbeherrschung der deutschen Sprache oder eine Schwerbehinderung. Eine Aussage, die ich durch Erfahrungen in meinem Bekanntenkreis nur bestätigen kann.
Die Wirtschaft bietet über 50-jährigen nach einem Verlust des Arbeitsplatzes kaum eine Möglichkeit ohne Hartz-4 Bezug und damit auf Kosten der Allgemeinheit zu überleben - besteht aber auf ein Renteneintrittsalter ab 67 oder höher.
Vor dem Hintergrund, daß eine immer größere Anzahl der geburtenstarken Jahrgänge die Altersgrenze 50 überschreitet, ist eine Lösung der Alterdiskriminierung am Arbeitsmarkt ein nicht unbedeutendes politisches Thema.
Meine Frage an Sie ist:
Wie will Ihre Partei diesen Mißstand beheben und die Wirtschaft veranlassen, über 50-jährigen Arbeitsplätze zu bieten?
Mit freundlichen Grüßen
Thomas de Buhr
Sehr geehrter Herr de Buhr,
Ihre Betrachtungsweise stimmt mit den Realitäten überein. Ich spreche regelmäßig von einer altersrassistischen Gesellschaft. In den USA ist die Frage nach dem Alter z.B. verboten. Man müsste sich überlegen, solche Regelungen einzuführen, um die Unternehmen Schritt für Schritt dazu zu bringen, ältere Bewerberinnen und Bewerber einzustellen. Im Kern braucht ein Unternehmen eine vernünftige Mischung aus jüngeren und älteren Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern. Vor allem muss der Zeitgeist geändert werden, auch über die Medien, damit sich das Verhalten in den Unternehmen ändert.
Mit freundlichen Grüßen
Dr. Gysi