Frage an Gregor Gysi von Friedhelm M. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen
Sehr geehrter Herr Dr. Gysi.
Mich beschäftigen die Vorwürfe gegen Sie, wegen der Stasi.
War es in der DDR überhaupt möglich, den Beruf eines Rechtsanwaltes auszuüben, ohne zu mindest den Anschein zu erwecken, mit der Stasi zu cooperieren?
War es in der DDR möglich, zwei Semester in Russland zu studieren, ohne sich auch mit der Stasi konform zu verhalten? In dem Falle müsste man sich ja auch mit Frau Merkel beschäftigen, auch wenn alle Unterlagen verschwunden sind.
Mit freundlichen Grüßen:
Friedhelm Meyer
Sehr geehrter Herr Meyer,
vielen Dank für Ihre Solidarität im Schreiben vom 14.2.
Selbstverständlich musste man als Rechtsanwalt zum Untersuchungsorgan der Staatssicherheit, das wie die Polizei agierte, Kontakt halten. Es gab auch andere Situationen, in denen ein Gespräch geführt werden musste. Es war aber keinesfalls nötig, als inoffizieller Mitarbeiter zu wirken, eigene Mandanten zu verraten oder ähnliches zu tun. Das kann ich für mich ausschließen.
Mit freundlichen Grüßen
Dr. Gysi