Frage an Gregor Gysi von Rüdiger M. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen
Sehr geehrter Herr Gysi,
gerne höre ich Ihre Argumente und Ansichten. Seid einigen Jahren wähle ich die Linke, weil ich (48J.) mit meiner wachsenen Lebenserfahrung immer häufiger Ungerechtigkeiten in unserem Staat sehe. Im Grunde will ich nur als "Kleiner Unternehmer" für mich und meine Kinder einen ausreichenden Lebensunterhalt verdienen. Aber leider ist trotz vieler Aufträge und geringen Ansprüchen ein "normales Leben" nicht möglich. Bei Berufskollegen und anderen Bekannten sieht es genauso aus.
Ich weiß, daß durch das sich konzentrierende Kapital zwangsweise eine Wende kommen muß. Die Wirtschaft mit ihren immer weiter steigenden Renditen verselbstständigt sich und drängt den Menschen immer mehr ins Abseits. Die soziale Marktwirtschaft gibt es nicht mehr.
Auch über die Zukunft unserer Kinder machen sich die Regierenden zu wenig Gedanken.
Ich hoffe, daß sie noch lange in der Ihrer Partei aktiv bleiben. Denn, wenn in den nächsten Jahrzehnten die die in den "satten Jahren" ihr Kapital häufen konnten wegsterben, werden sich die Wählergruppen verschieben. Und die wachsende Gruppe kapitalarmer Bürger wird wohl das große Monopoliespiel neu aufbauen.
Über Ihre Bildungspolitik habe ich leider noch nicht viel erfahren.
Ihrer Partei bin ich noch nicht beigetreten, weil ich eine termingerechte Beitragszahlung nicht zusichern kann.
Mit freundlichen Grüßen aus Kreis Steinburg
Rüdiger Meyer
Sehr geehrter Herr Meyer,
Ihre Nachricht vom 5. Juni hat mich erreicht.
Sie schätzen die Situation völlig zutreffend ein. Die kleinen Unternehmerinnen und Unternehmer können nicht existieren, wenn die Kaufkraft der Bevölkerung ständig sinkt. In den letzten 10 Jahren sind die Löhne, Renten und Sozialleistungen real gesunken. Das macht ihnen zu schaffen.
Trotzdem freute ich mich, wenn Sie Mitglied unserer Partei würden. Das mit den Beiträgen kann man schon regeln.
Mit freundlichen Grüßen
Dr. Gysi
Weitere Fragen an Gregor Gysi
Ich habe nicht die geringste Absicht, insgesamt belgisches Recht zu übernehmen. Lohnobergrenzen dürfen schon nach dem Grundgesetz meines Erachtens niemals von unserer Regierung oder vom Bundestag festgesetzt werden.
Zivilisten werden durch das Völkerrecht immer geschützt.
Mein abschließendes Resümee lautet, dass wir noch viel stärker um Pressefreiheit ringen müssen und darum, dass nicht jemand, der Kriegsverbrechen aufklärt, wegen der Aufklärung bestraft wird, sondern dass die Kriegsverbrecher verurteilt werden.
. Ich verstehe Ihre Argumentation. Allerdings musste eine rechtliche Unterscheidung zwischen Genussmitteln und anderen Lebensmitteln getroffen werden, damit es nicht dauernd zu Rechtsstreitigkeiten kommt, ob etwas ein Lebensmittel oder ein Genussmittel ist.