Frage an Gregor Gysi von Alexander K. bezüglich Finanzen

Sehr geehrter Herr Dr. Gysi,

haben Sie vielen Dank für Ihre Antwort zum Thema Bundesbank, Euro, Gold und nationalen Währungen.

Darin schreiben Sie, dass Sie vorgeschlagen haben, dass Finanzwesen staatlich zu organisieren. Können Sie mir dazu Näheres schildern? Wie soll das Problem des Zinses und Zinsezinses gelöst werden, da ein Schuldgeldsystem immer wieder zu Zusammenbrüchen führen muss? Mit welchen Mitteln wollten Sie diese Probleme lösen, da man m.E. hierbei mi erheblichen Widerständen einiger Eiliten rechnen muss? Wie kann der Euro ernsthaft gerettet werden, wenn doch Wachstum immer nur über Kredit "finanziert" werden kann und die Zinslasten derzeit schon nicht mehr gestemmt werden können?

Wie sollen in kurzer Zeit die Voraussetzungen einer funkt. Binnenwährung geschaffen werden können? Die Nationalwährungen haben entscheidende Vorteile geboten. Griechenland könnte nun abwerten, was lediglich zu einer Verteuerung der Importe führen würde, die eigenen Produkte und Nahrungsmittel blieben preisstabil, UNRUHEN wären damit zu vermeiden, SOZIALLEISTUNGEN bezahlbar, zumindest bezahlbarer als heute. Gleichzeitig würden sich für uns die Importe aus Griechenland verbilligen. Wie soll Griechenland innerhalb kürzester Zeit auf den Industriestandort D aufholen können inkl. Lohnstückkosten, Effizienz, Produktivität u. dgl.? Zudem wäre das Problem des zu niedrigen Leitzinses behoben, der doch gerade in Spanien zur Bauboomblase geführt hat. Haben Sie Erkenntnisse dazu, wie die Bundesregierung diese Probleme behandelt oder einschätzt und ob es Schubladenpläne gibt?

Vielen Dank noch einmal!

Mit freundlichem Gruß

Alexander Kohlhaas