Frage an Gregor Gysi von Dietmar H. bezüglich Recht
sehr geehrter dr.gysi,
da die längst überfällige einführung der hgb (heroingestützte behandlung) nun endlich - zwar halblebig- stattgefunden hat möchte ich sie folgendes fragen:glaubt man/frau den umfragewerten, werden die sogenannten "c"-parteien und die bäumlein wechsel dich partei fdp bei den kommmenden bundestagswahlen "abgestraft" und die linke würde erheblich an zuwachs gewinnen, wie wäre die position der linken gegenüber drogengebrauchenden menschen - im besonderen gegenüber gebrauchern von heroin?würde die linke aus den halblebigen/halbherzigen bisher nur vereinzelt stattfindenden hgb - programmen endlich etwas machen das diesen namen verdient?damit meine ich eine entideologiesierung der besthenden "drogenpolitik" mit dem ziel der aufhebung der prohibitiven maßnahmen und in ferner zukunft die möglichkeit OHNE rezept z.b. heroin in der apotheke - wohin es meiner meinung nach gehört - zu erwerben.sie stimmen mir sicherlich zu das eine prohibitive politik immer das gegenteil erreicht und u.a der organisierten kriminalität -ok- in die hände spielt.da dieser personenkreis seit nunmehr dekaden inkompetenter "drogenpolitik" unmengen von geld gescheffelt,gewaschen und reinvestiert hat kann einem angst und bang werden über den gesellschaftspolitischen einfluß den diese figuren nunmehr haben...langer rede kurzer sinn:was kann sich der drogengebrauchende mensch von einer starken linken erhoffen?als die "grünen" damals antraten versprachen sie in diesem bereich auch viel.....also genosse gysi was hat der drogengebrauchende mensch von einer - träumen wir mal - evtl 2stärksten fraktion nach den wahlen konkret zu erwarten?oder ist die droge macht dann so stark das im zuge evtl koalitionsgespräche die minderheit ohne loby auf der strecke bleiben würde?
ein gutes und siegreiches 2011!!!!!
mfg,dietmar
Sehr geehrter Herr Holzheuer,
nunmehr bin ich in der Lage, Ihnen Ihre Frage zum Thema der Drogen zu beantworten. Wir sind für die Endkriminalisierung so genannter leichter Drogen. Wir können keinen Unterschied zu Alkohol feststellen. Es geht uns nicht darum, den Genuss dieser Drogen zu propagieren, sondern einen Umgang wie beim Alkohol damit zu lernen. Die Kriminalisierung führt nur dazu, dass bestimmte Leute ungeheuer reich werden, weil die Illegalität zu entsprechend hohen Preisen führt.
Was die so genannten harten Drogen betrifft, die zwingend zu einer Abhängigkeit führen, sind wir nicht für die Freigabe, aber für die kontrollierte Abgabe an Süchtige. Es bringt nichts, die Süchtigen zur Beschaffungskriminalität zu zwingen. Auch hier müssen also andere Wege gegangen werden.
Mit freundlichen Grüßen
Dr. Gysi