Frage an Gregor Gysi von Günter S. bezüglich Außenpolitik und internationale Beziehungen
Sehr geehrter Herr Gysi,
DER SPIEGEL berichtet aus Dokumenten von WikiLeaks über ihre angeblichen Aussagen gegenüber dem US-Botschafter in Berlin zur Stellung von DIE LINKE zur NATO. Sie sagen, der Bericht des Botschafters sei wohl auf ein Missverstehen des Botschafters Ihres auf deutsch geführten Gesprächs zurückzuführen, es handele sich darum dabei um einen Irrtum des Butschafters.
Darf ich Sie bitten, mir zu sagen, was Sie - grosso modo - dem Botschafter WIRKLICH gesagt haben? Meine Muttersprache ist deutsch und damit könnten bei mir keine Missverständnisse entstehen. Ich denke, auch für Sie selbst, sowie für die Partei DIE LINKE ist eine Klsrstellung des wirklich Gesagten von Vorteil.
Ich danke Ihnen im Voraus für Ihre jede Unklarheit ausschließende Antwort
Günter Schenk
Strasbourg, France
Sehr geehrter Herr Schenk,
meine Aussage bezüglich der Muttersprache und des Missverständnisses bezog sich nicht auf die vom Spiegel zitierte Äußerung, sondern eine frühere. Im Kern war es so, dass der amerikanische Botschafter mich fragte, ob es tatsächlich so sei, dass wir bei einer Regierungsbeteiligung darauf bestünden, dass Deutschland aus der NATO austräte. Ich erklärte ihm, dass es einen solchen Beschluss nicht gäbe, sondern wir eine Ersetzung der NATO durch ein anderes System kollektiver Sicherheit und Zusammenarbeit anstreben. Gleichzeitig wies ich darauf hin, dass dann, wenn es tatsächlich zu Regierungsgesprächen im Jahre 2013 käme, es zunächst nicht nur am Willen der Koalitionspartnern, sondern auch der anderen Länder scheiterte. Außerdem sagte ich, dass sich die Dinge aber entwickeln, und zwar in der Richtung, wie wir sie
wünschen.
Mit freundlichen Grüßen
Dr. Gysi