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Gregor Gysi
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Frage von Bärbel T. •

Frage an Gregor Gysi von Bärbel T. bezüglich Arbeit und Beschäftigung

Sehr geehrter Herr Dr. Gysi,

zunächst möchte ich Ihnen vielmals danken für alle Ihre Bemühungen, sich für die Gerechtigkeit auf vielfälitgem Gebiet in unserem Lande einzusetzen. Dass wir noch weit von einer wirklichen Demokratie entfernt sind, von der die anderen Parteien so oft sprechen, beweist immer wieder die Tatsache, das bei Regierungsbildungen (s. NRW) immer wieder die Frage auftritt, mit oder ohne die Unterstützung der Linken!
Hier könnte ich manchmal verrückt werden. Unter Demokratie verstehe ich, dass die Wählerstimmen aller Menschen berücksichtigt werden. Wenn die Linken 10% der Stimmen erhalten, sollten auch 10% in einer Regierung vertreten sein, wenn die FDP 6% der Stimmen erhält, dürften auch nur 6% mitreden. Das wäre doch Demokratie im wahrsten Sinne des Wortes. So werden die Wählerstimmen einfach ignoriert.
Aber nun meine Frage:

Warum wird 20 Jahre nach der "angeblichen" Einheit Deutschlands immer noch beschlossen, dass das Pflegepersonal im Osten 1€ weniger Tariflohn erhält als die im Westen? Ebenso ist es ja bei den Gebäudereinigern, den Krankenschwestern, den Physiotherapeuten, den Ärzten und den Lehrern? Und dies soll auf Jahre hinaus immer weiter so gehen. Ich finde dies einfach unmöglich, so kann es nie eine wirkliche Einheit geben! Die Bundeskanzlerin stammt doch auch aus dem Osten, hat sie das vergessen?
Auch ich als Rentnerin - ehemals Lehrerin- bekomme nicht einmal die Hälfte der Rente, die ein gleichwertiger Kollege des Westens an Pension bekommt. Ist und war unsere Arbeit weniger wert, als die im Westen?

Ich hätte noch viele Fragen, wäre Ihnen aber dankbar, Ihre persönliche Meinung zu dieser Frage zu hören.

Mit freundlichen Grüßen
B. Tonndorf

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Sehr geehrte Frau Tonndorf,

Ihre Nachricht vom 15. Juli hat mich erreicht.
Es fällt den anderen Parteien sehr schwer, sich an eine linke Partei zu gewöhnen. Aber Schritt für Schritt werden wir die Akzeptanz durchsetzen.

Mit Ihren Fragen in Bezug auf Ostdeutschland haben Sie völlig Recht. Ich errege mich auch darüber, dass sowohl Gewerkschaften als auch Arbeitgeberverbände und die Bundesregierung immer wieder niedrigere Löhne für den Osten festlegen. Das ist nicht länger hinnehmbar. Das Gleiche gilt für Renten. Wir verlangen eine gleiche Rente für die gleiche Lebensleistung in Ost und West, stehen aber mit dieser Forderung allein im Bundestag da. Vielleicht wenden Sie sich noch einmal an die anderen Fraktionen und die Bundeskanzlerin.

Mit freundlichen Grüßen
Dr. Gysi

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