Frage an Gregor Gysi von Gisela R. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen
Sehr geehrter Herr Dr. Gysi,
warum muss Die LINKKE einen eigenen Kandidaten für das Amt des Bundespräsidenten aufstellen? Herr Gauck ist ein geeigneter Mann ohne den Stallgeruch und Vebandelung im Parteienwust. Er wird auch von Mitglieder der FDP, CDU und CSU geschätzt. Und mit dem Stimmen der Linken bestünde doch wenigstens die Hoffnung, dass wir einen Präsidenten mit Format bekommen, was weiß Gott bei Herrn Wulff nicht der Fall ist. Er ist ein Parteisoldat und wird in keinem Fall gegen die Interessen der Koalition handeln. Schade, dass die Linke nicht mal endlich über ihren Schatten springen kann. Das macht mich traurig. Hatte mir so viel erhofft.
Freundliche Grüße und danke.
G. Roscheck
Sehr geehrte Frau Roscheck,
vielen Dank für die Nachricht vom 6. Juni.
Bei Joachim Gauck besteht das Problem darin, dass er sich nur mit der politischen Freiheit, aber nicht mit der sozialen Freiheit beschäftigt hat. Egal ob es um die Agenda 2010, Hartz IV, Rente ab 67 oder andere Sozialkürzungen ging, niemals hat sich Herr Gauck dagegen geäußert. Es gibt auch keine Stellungnahme von ihm gegen die Beteiligung der Bundeswehr am Krieg in Afghanistan. Im Kern findet er die Gesellschaft, so wie sie heute existiert, völlig in Ordnung. Das macht es für uns zu schwer, ihn zu wählen. Außerdem hat er unsere Partei als überflüssig bezeichnet und will sicherlich nicht von einer von ihm selbst als überflüssig empfundenen Partei gewählt werden.
Es war deshalb schon besser, dass wir eine eigene Kandidatin aufgestellt
haben.
Mit freundlichen Grüßen
Dr. Gysi
Weitere Fragen an Gregor Gysi
In erster Linie geht es um Friedenspolitik, d.h. darum, die Regierung dazu zu bewegen, endlich für einen Waffenstillstand zwischen Russland und der Ukraine einzutreten und Druck auf Israel für eine Zwei-Staaten-Lösung zu machen.
Ich fürchte ebenfalls eine Verteuerung. Es könnte aber sein, dass die Verteuerung verschoben wird, um keiner Partei im Bundestagswahlkampf 2025 zu schaden.
Ich habe nicht die geringste Absicht, insgesamt belgisches Recht zu übernehmen. Lohnobergrenzen dürfen schon nach dem Grundgesetz meines Erachtens niemals von unserer Regierung oder vom Bundestag festgesetzt werden.
Zivilisten werden durch das Völkerrecht immer geschützt.