Frage an Gregor Gysi von Heinz - Jürgen K. bezüglich Wirtschaft
Sehr geehrter Herr Gysi,
ich bin Unternehmer eines kleinen Einzelunternehmens, was ich aus der Arbeitslosigkeit 2001 gegründet habe. 2005 bekam ich eine Betriebsprüfung. Hierbei wurden vom Finanzamtmitarbeiter uns diverse Fehler in der Buchhaltung vorgeworfen und in den ersten Schreiben, war von einer Nachzahlung von ca. 4500 € die Rede. Nach etlichem Schriftverkehr zwischen unserem Steuerberater und dem Beamten, in denen wir immer wieder nachwiesen, das seine „Annahmen“ falsch sind, wurde uns mitgeteilt, das er uns jetzt anbietet, 2600 € zu zahlen, denn: „ weniger könne er gegenüber seinem Vorgesetzten nicht mehr verantworten“! Da uns die Forderung nach wie vor unbegründet erschien und wir der Meinung sind, das wir ja nicht auf einem Basar sind widersprachen wir auch diesem „Angebot“. Zwischenzeitlich wurde uns mitgeteilt, das die Angelegenheit quasi erst mal auf Eis gelegt wird. April 2008 zog ich mit meinem Unternehmen in einen anderen Stadtbezirk und anscheinend wurde der Vorgang an den dortigen Sachbearbeiter übergeben. Dieser hat nun alles über den Haufen geschmissen und fordert auf einmal ( Zahlung bis Mitte Juni) 8000 € ! Wie auch Kollegen von mir, ackern wir zum Teil 7 Tage die Woche, von morgens Früh bis in die Nacht. Immer wenn man denkt, man ist auf dem richtigen Weg, versucht ein Finanzamt oder irgendwelche Kammern alles wieder zu Nichte zu machen. Es macht doch echt den Eindruck, das kleine Unternehmen in Deutschland keinen Wert mehr haben. Dann seid doch lieber Hart IV – Empfänger als Steuerzahler und auch Arbeitgeber! Ich weiß, Sie kennen jetzt den „ Einzelfall“ nicht, doch kann es sein, das eine Betriebsprüfung über 5 Jahre läuft und gehandelt wird wie auf einem türkischem Basar ? Anscheinend sind die Steuergesetze selbst für die entsprechenden Beamten zu kompliziert, das jeder aus dem Bauch raus entscheidet!? Langsam frage ich mich, wofür ich eigentlich mir jeden Tag den A.... aufreiße?
Über eine Antwort würde ich mich sehr freuen!
M.f.G.
Sehr geehrter Herr Korte,
seit längerer Zeit kritisieren wir, dass Steuergesetze zu kompliziert sind und kleinere Unternehmen besonders benachteiligt werden.
Unabhängig davon rate ich Ihnen, mit Ihrem Steuerberater zu klären, wie gegen den Bescheid vorgegangen werden soll.
Mit freundlichen Grüßen
Dr. Gysi