Frage an Gregor Gysi von Cedric F. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen
Sehr geehrter Dr. Gysi,
Ich habe in den Medien die Nachricht entnommen, dass die Linkspartei ein neues Grundsatzprogramm mit dem Ziel eines demokratischen Sozialimus in Deutschland deklariert.Dadurch wird meiner Meinung nach neben den politischen Bereichen und Problemen, die sie mit ihrer Partei versuchen zulösen auch der Versuch gestartet werden soll ihre Partei flächendeckend in Deutschland zu formieren und integrieren. Ich habe Sorge um die Demokratieüberzeugung in ihrer Partei, wenn überzeugte Kommunisten wie Frau Wagenknecht mit ihren demokratiefeindlichen Ideologien in der Linkspartei Einfluß nehmen können und jedes Jahr hohe Parteivertreter u.a. Sie dem Todestag bedeutender Kommunisten wie DDR-politier Walter Ulbricht, der durch den Mauerbau das deutsche Volk und die deutsche Einheit getrennt hat, gedenken.
Wie können Sie und ihre Partei das Volk mit ihren Ideen einer demokratischen Linkspartei überzeugen und gleichzeitig den "Beigeschmack" einer modernen SED-Nachfolgepartei haben ?
Obwohl Sie sicherlich ein sehr beschäftigter Mann sind würde ich über eine Antwort ihrerseits sehr freuen.
Mit freundlichen Grüßen
Cedric Freitag
Sehr geehrter Herr Freitag,
Ihre Nachricht vom 8. April hat mich erreicht.
Die Erneuerung meiner Partei bestand schon seit Dezember 1989 darin, dass wir noch einen demokratischen Sozialismus anstreben. Ein diktatorischer Sozialismus kommt für uns nicht mehr in Frage. Dazu bekennt sich auch Sahra Wagenknecht.
In einem Punkt irren Sie allerdings. Es gibt keine Demonstration zu Ehren von Walter Ulbricht u.a.
Deshalb kann ich an einer solchen auch nicht teilnehmen, was ich ohnehin nicht täte. Es handelt sich um eine Demonstration zu Ehren von Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht, die wegen ihrer Überzeugungen ermordet wurden. Daran nehme ich regelmäßig und auch gerne teil.
Mit freundlichen Grüßen
Dr. Gysi