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Frage von Gerd L. •

Frage an Gregor Gysi von Gerd L. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen

Sehr geehrter Herr Dr. Gysi,

mittlerweile ist die Berichterstattung für mich dermaßen unerträglich geworden, dass ich quasi in den Startlöchern stehe, um aktiv politisch tätig zu werden. Die sogenannten großen Volksparteien kommen für mich auf keinen Fall in Frage, weil ich fast keinen Bezug mehr zum Volk feststellen kann und mir die Worthülsen und Sprechblasen der Politiker unerträglich geworden sind. Was sie in den vergangenen Jahren der BRD in Perfektion ausgebildet haben, ist das Können in Fragen zu beantworten, in dem sie sie nicht beantworten. Bei den Rechten kann ich mich ebenfalls nicht wieder finden, weil mir hier zu sehr die Geschichte des Deutschen Reiches und des Dritten Reiches durcheinander geworfen wird, gerade so, wie es passt. Und das unabhängig davon, dass auch hier nur eine recht einseitige Berichterstattung, vor allem über die "Ewig Gestrigen" stattfindet.

Von Seiten des Souveräns, also uns, den Bürgern bin ich ebenfalls stark verunsichert, weil ich mir nicht erklären kann, ja es kaum beschreiben kann, warum viele von uns in eine derartige Starre verfallen sind. Bestes Beispiel die unterirdische Wahlbeteiligung.

Anlass für mein Vorhaben aktiv zu werden ist vor allem die für mich klare Tatsache, dass mit allen Mitteln und unter allen Umständen von Seiten der Politik versucht wird, an etwas festzuhalten, was sich überholt hat. Hierzu fällt mir nur ein: "Wenn der Gaul tot ist, soll man absteigen!" Stichpunktartige Beispiele sind unser Steuergesetz, das Gesundheitssystem, Streben nach Vollbeschäftigung (lach!). Veränderungsvorschläge finden immer nur im Symptonbereich, nicht im Ursachenbereich statt. (Gesetz zur Bekämpfung von Steuerhinterziehung, statt diese ursächlich anzugehen).

Was halten Sie von der Dreigliederung der Gesellschaft nach Rudolf Steiner und der Idee des Bedingungslosen Grundeinkommens?

Leider habe ich keine Zeichen mehr zur Verfügung.

Über Ihre Antwort freue ich mich schon heute.
Mit freundlichen Grüßen
Gerd Lingner

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Antwort von
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Sehr geehrter Herr Lingner,

vielen Dank für Ihre Nachricht vom 18.10.
Ihre Verzweiflung kann ich gut verstehen, aber vielleicht überwinden Sie sich und engagieren sich bei der Linken.
Wenn man irgendwo dabei ist, mit streitet, mit macht, dann kann man zwar auch verlieren, aber doch wenigstens im Kampf. Unsere Gesellschaft ist in mehreren Schichten getrennt. Gegen das bedingungslose Grundeinkommen habe ich allerdings Bedenken.

Mit freundlichen Grüßen
Dr. Gysi

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