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Gregor Gysi
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Frage von Herbert W. •

Frage an Gregor Gysi von Herbert W. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen

Sehr geehrter h.dr.gysi,
deutschlands beliebtester fernsehunterhalter g. jauch sagte am freitag i.d. sendung "ich kann kanzler", daß es unter den politikern zu viel mittelmaß gäbe, die ihre hohen bezüge ( diäten, kostenpauschale, privilegien) nebst üppiger pensionsregelung nicht verdient hätten. mit dieser meinung steht er ganz sicher nicht alleine da.
es ist den bürgern auch schwer zu vermitteln, daß z.b. ein beamter aus dem katasteramt m. parteibuch durch eine beharrliche "ochsentour", wie verfassungsrechtler h.h.v.arnim trefflich beobachtet hat, irgendwann von seiner partei auf die liste gesetzt werden soll.
zumindest könnten die wähler erwarten, daß spätestens hier eine art kompaktstudium ( 1-2 J. ) beginnt ( wirtschaft, recht, sozialethik,rhetorik uvm. ), das die späteren abgeordneten mit einer gewissen kompetenz ausstattet, die es ihnen erlaubt ,die teuren berger & co. nicht mehr um hilfe zu ersuchen.rot-grün unter g. schröder nahm 500 m ill. E aus der steuerschatulle, und sein kumpel f. gerster war i.d. bundesanstalt f. arbeit auch nicht grade zögerlich.
der künftige abgeordnete wird die bezüge eines bundesrichters erhalten, und die benötigen eine hochqualifizierte ausbildung u. lange juristentätigkeit, um ein richteramt bekleiden zu können. von den abgeordneten wird derzeit keine derartige qualifikation verlangt. diese anpassung an richterbezüge zeigt die überheblichkeit u. eitelkeit d. parlamentarier, denn richter müssen länger i. amt sein, sie bekommenen keine kostenpauschale u. dürfen keine hochbezahlte nebentätigkeit ausüben. als spätere parteifunktionäre tragen unsere vertreter auch weniger verantwortung. wenn man bedenkt, daß politiker als vorbilder gelten sollen, dann sollten sie darauf achten, den respekt d. bürger nicht allzusehr zu strapazieren.subtile persiflage im kabarett mündet leider bisweilen in offenem spott.
meine frage, s.geehrter h. gysi: was wollen sie tun, um die kritik mancher bürger an ihren vertretern auszuräumen?

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Antwort von
DIE LINKE

Sehr geehrter Herr Wilhelm,

Ihre Nachricht vom 24. Juni hat mich erreicht.
Meine Fraktion hat regelmäßig gegen die Diätenerhöhungen gestimmt, weil sie überhaupt nicht in die Situation unserer Gesellschaft passen. Ferner haben wir festgelegt, dass der Nettozugewinn an Diäten bei der letzten Diätenerhöhung von allen Mitgliedern unserer Fraktion regelmäßig gespendet wird.

Ich verstehe auch sämtliche Einwände, die immer wieder formuliert werden. Allerdings meine ich schon, dass Herr Jauch, der unvergleichlich viel mehr verdient und der zweifellos auch große Leistungen vollbringt, diesbezüglich vielleicht nicht der ganz richtige Ankläger ist, während ich es bei Ihnen gut nachvollziehen kann.

Mit freundlichen Grüßen
Dr. Gysi

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