Frage an Gregor Gysi von Andreas H. bezüglich Recht
Sehr geehrter Herr Gysi,
in Ihrer Antwort an Herrn Kramer schreiben Sie "meine Partei hat mit Krawallen nichts zu tun und unterstütz auch niemanden, der sie organisiert".
In einer Email aus einer attac-Mailingliste, die Norbert Schepers (LINKE, Emanzipatorische Linke) über den Ema.Li Newsletter einer größeren Leserschaft zugänglich machte, schrieb Thomas Seibert (LINKE, Interventionistischen Linken) als Antwort auf Peter Wahl (attac) folgendes zu der ebenfalls von Ihrer Partei maßgeblich mitorganisierten Krawalldemonstration (Motto: "Wir zahlen nicht für eure Krise!") vom letzten Märzwochenende in Berlin:
"Und da kann es richtig sein, Unversöhnlichkeit zum Bestehenden im Ganzen zu markieren, auch wenn das symbolisch bleibt: in der Absicht auch, das andere an anderem Ort zu anderer Zeit sich daran erinnern.
...
Und hier ist es äußerst relevant, dass die radikale Linke gestern wie schon in Heiligendamm die stärksten Blöcke gestellt hat. Wer nach anderswo schauen will – es gäbe da Vieles – der sei jetzt einfach an Griechenland verwiesen."
Für meine Begriffe widerspricht diese Einordnung Herrn Seiberts deutlich Ihrer Aussage in der Antwort an Herrn Kramer.
Die komplette Email können Sie hier nachlesen:
http://antifo.wordpress.com/2009/05/05/kirill-jermak-offene-email-an-chefredakteur-der-welt/
Meine Fragen an Sie wären:
(1) Sehen Sie diesen Widerspruch auch oder teilen Sie die Einschätzung von Herrn Seibert?
(2) Können Sie ausschließen, daß führende Vertreter der Plattform "Interventionistische Linke" innerhalb Ihrer Partei in engem Kontakt mit den sogenannten "Autonomen" stehen?
Weitergehende Informationen zur Interventionistischen Linken, der sich Thomas Seibert zuordnet, finden Sie z.B. hier:
http://www.prager-fruehling-magazin.de/article/117.die_mobilisierung_des_gemeinsamen.html
Mit freundlichen Grüßen,
Andreas Haas
Sehr geehrter Herr Haas,
zunächst irren Sie, wenn Sie behaupten, dass die "Krawalldemonstration" maßgeblich von meiner Partei mitorganisiert worden sei. Das ist falsch. Es gab ein einzelnes Mitglied, das sie anmeldete, aber die Partei hatte damit nichts zu tun. Sie hat sich auch deutlich und scharf mit den Krawallen auseinandergesetzt.
Natürlich zitieren Sie einzelne andere Auffassungen, die es in einer pluralistischen Partei gibt. Aber ich kann Ihnen sagen, dass die große Mehrheit der Partei das ebenso sieht wie ich.
Mit freundlichen Grüßen
Dr. Gysi