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Frage von Reinhard S. •

Frage an Gregor Gysi von Reinhard S. bezüglich Wirtschaft

Sehr geehrter Herr Gysi!
Karl Marx hat vor 150 Jahren die Globalisierung der Weltwirtschaft und deren Folgen im Wesentlichen vorausgesehen und beschrieben. Seine (ökonomische) Vision für einen Ausweg war die weltweite Gesellschaftsordung des Sozialismus bzw. Kommunismus. Wir alle haben bitter erfahren müssen, dass die Versuche dazu gescheitert sind. Die Gründe dafür brauchen hier nicht weiter erörtert zu werden.
Meine Frage: Hat Ihre Partei eine aktuelle längerfristig gültige - menschenwürdige - sowohl politische als auch ökonomische Vision (10 bis 20 Jahre) für einen gerechteren Ausweg aus der Globalisierung, die inzwischen auch die leider weniger bekannt gewordenen Wirtschaftstheorien des letzten Jahrhunderts berücksichtigt?
Mit freundlichen Grüßen
Reinhard Straubel

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Antwort von
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Sehr geehrter Herr Straubel,

Marx hin oder her, die Globalisierung und ihre Folgen sind kein Schicksal, sondern von Menschen gemacht und beeinflussbar. Ihren negativen Einflüssen kann und muss politisch begegnet werden, damit nicht nur Konzerne, Banken, Versicherungen und Fonds von ihr profitieren, sondern die gesamte (Welt-)Bevölkerung.

Wir streben national und später international eine wirtschaftskulturelle Veränderung hin zu mehr Verantwortung seitens der aktuellen Gewinner der Globalisierung. Konkret heisst es Steuerdisziplin statt Steuerflucht, höhere Steuersätze statt selbstzerfleischende Standortkämpfe, sowie gerechte Spielregeln für Entwicklungsländer, gekoppelt mit intensiverer Entwicklungshilfe statt Ausbeutung.

Mit freundlichen Grüßen
i.A. Michael Shohat

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