Frage an Gregor Amann von Michael B. bezüglich Innere Sicherheit
Habe Sie beim Neujahrsempfang getroffen, bin grundsätzlich SPD nahe, manchmal aber auch grün. Herr Amann heute hat Herr struck sich total vergaloppiert indem er sagt Koch hätte sich gefreut über den Opa der zusammengeschlagen wurde.
Wie sehen Sie das, als Abgeordneter der Frankfurt und Jugendkriminalität gut kennt.
Ich meine auch Sozialdemokrate könnten sich für harte Strafen aussprechen.
Ausserdem sollten Sie Struck mal einen Tipp geben....
Viele Grüße
Michael Beckerts
Sehr geehrter Herr Becker,
was Peter Struck kritisieren wollte, war die Tatsache, dass Roland Koch den brutalen und durch nichts zu rechtfertigenden Überfall auf einen Rentner in München sehr einseitig für seinen Wahlkampf in Hessen instrumentalisiert. Wäre ihm das Thema Jugendgewalt wirklich ein so wichtiges Anliegen, dann hätte Koch auch schon in den vergangenen Jahren seine Stimme erheben müssen, wenn rechtsextreme Jugendliche Menschen krankenhausreif schlugen (und sogar töteten). Diese Vorfälle schienen ihn aber nie zu interessieren. Entdeckt hat er das Thema erst in den letzten Wochen als die Wahlprognosen für die CDU im hessischen Landtagswahlkampf kontinuierlich sanken. Insofern gebe ich Peter Struck Recht. Aber ich bin, wie Sie, der Meinung, dass Struck sich dabei in Wortwahl und Stil tatsächlich „vergaloppiert“ hat. In Wahlkampfzeiten wird eben etwas schärfer und zugespitzter formuliert, bei allen Parteien (das soll aber keine Rechtfertigung sein!). Auch ich bin für eine konsequente und schnelle Bestrafung von Straftätern, aber gerade hier hat die von Roland Koch geführte Landesregierung eine beschämende Bilanz. Lesen Sie hierzu meine Antwort auf eine diesbezügliche Frage von Herrn Baier.
Mit freundlichen Grüßen,
Gregor Amann