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Frage von Santo T. •

Frage an Gregor Amann von Santo T. bezüglich Recht

Guten Tag,

ich bin einer von vielen Pokerinteressierten in unserem Land. Leider ist es so, dass das Pokerspiel hierzulande einen immer noch anrüchigen Status hat. Poker ist lt. Definition ein Spiel "dessen Ausgang überwiegend vom Zufall abhängt".

Mittlerweile gibt es eine ganze Reihe von Wissenschaftlichen Untersuchungen, welche genau das Genegteil belegen oder zumindest mit dem Attribut "überwiegend" aufräumen.
Daher steht die Forderung Poker zu einem Geschicklichkeitsspiel zu deklarieren aus. Ähnlich wie Schach oder Backgammon. Ich weiß nicht ob Sie selber Poker spielen oder jemanden kennen der das tut. Wenn dem so ist so wissen Sie, dass beim Poker langsfristig die Spieler gewinnen, welche das Spiel beherrschen. Es gibt, auch in Deutschland Spieler, welche professionell Poker spielen um Ihren Lebensunterhalt zu bestreiten. Das kann man nicht mit einem auf reinen Zufall basierten Konzept (z.B. Roulette).
Leider wird der Pokersport durch die unklare Gesetzeslage in die Illegalität gedrängt. Millionen von pokerbegeisterten Spielern in Deutschland machen sich also, streng genommen, strafbar wenn Sie im Freundeskreis Poker spielen. Auf Grund der Gesetztesgebung trauen sich auch viele Pokerveranstallter nicht, Turniere zu veranstallten da sie der behördlichen Willkür ausgesetzt sind.

Meine Frage nun: Setzen Sie oder Ihre Partei sich dafür ein, dass Poker nicht mehr den Status Glücksspiel erhält?

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Antwort von
SPD

Sehr geehrter Herr Toscano,

ich muss zugeben, dass ich mich mit dem von Ihnen angesprochenen Thema bisher nicht näher beschäftigt habe. In jüngeren Jahren habe ich gelegentlich auch mal gepokert, das liegt jetzt aber schon eine längere Zeit zurück. Von damals weiß ich aber noch, dass beim Poker auch Glück bzw. Zufall eine Rolle spielt, wenn auch vielleicht nicht "überwiegend". Es ist also eine Mischung aus Strategie- und Glücksspiel. Ihre Behauptung, Sie würden in die "Illegalität" abgedrängt und würden sich "strafbar" machen, "wenn Sie im Freundeskreis Poker spielen", kann ich nicht nachvollziehen. Poker spielen ist doch keineswegs verboten. Selbstverständlich können Sie jederzeit und wo Sie wollen Poker spielen. Es gibt lediglich eine gesetzliche Einschränkung, wenn dabei um Geld gespielt wird. Problematisch sind auch dann nicht geringe Centbeträge, sondern nur „erhebliche Einsätze“. Es ist leider eine Tatsache, dass Spielsucht bei bestimmten Betroffenen ein Problem darstellt, gerade wenn um viel Geld gespielt wird. Der Staat hat hier m.E. im Rahmen seiner Fürsorgepflicht die Aufgabe, regulierend einzugreifen. Auch dann ist Poker spielen nicht verboten, aber eben nur an bestimmten Orten und unter bestimmten Auflagen erlaubt.

Mit freundlichen Grüßen

Gregor Amann, MdB