Frage an Gregor Amann von Werner D. bezüglich Innere Sicherheit
Sehr geehrter Herr Amann,
das Waffengesetz und dessen Verschärfung ist ein elementares Thema für mich als Sportschütze. Die Medien haben über die bedauerlichen Ereignisse des Waffenmissbrauchs berichtet. Die Ursachen haben sie leider verdreht und falsch dargestellt. Es ist kein Wort über die Ursachen dieser schrecklichen Taten verloren worden, warum kommen junge Menschen mit ihrem Leben nicht zurecht und wie kann man ihnen helfen. Mit Waffenverboten ist der Frust dieser Menschen nicht beizukommen. Es ist ein gesellschaftliches Problem das man anpacken muss.
Die Gefahren im Leben liegen ganz wo anders. Die meisten Toten sind durch andere Gewalttaten zu beklagen, nicht durch Schusswaffen. Leider hören Politiker auf Menschen die am lautesten schreien und werden zu Populisten. Doch diese Menschen sind zahlenmässig nicht die meisten! Die vielen redlichen, gesetzestreuen Sportschützen, zu denen ich mich zähle, schauen sich nun vor der Bundestagswahl nach Vertretern ihrer Interessen um. Biometrische Sicherungen an Waffen werden von Kriminellen leicht überwunden und ist nur Geschäftemacherei.
Wie stehen Sie zu diesem Thema?!
Mit freundlichen Grüssen
Werner Deichmann
Sehr geehrter Herr Deichmann,
die Zielsetzung einer möglichen Verschärfung des Waffenrechts war es nicht, legale Waffenbesitzer wie Sportschützen, Jäger und Sammler zu drangsalieren oder gar zu kriminalisieren, wohl aber Gefahrenquellen einzudämmen, die sich aus dem Waffenbesitz ergeben. Ich bitte um Verständnis dafür, dass nach einer Katastrophe wie sie vor einigen Monaten in Winnenden passiert ist, über Maßnahmen nachgedacht wird, wie solche Massaker zukünftig verhindert werden können. Was Winnenden mit anderen Katastrophen dieser Art verbindet, ist die Tatsache, dass die Täter keine illegalen Waffen verwendet haben, sondern aus Haushalten stammen, die über legale Waffen verfügten, diese dort aber unzureichend aufbewahrt wurden.
Personengruppen wie Jäger oder Sportschützen gehen meist verantwortungsvoll mit Waffen um, von ihnen geht im Normalfall keine Gefahr für die Innere Sicherheit aus. Allerdings möchte ich darauf hinweisen, dass dazu sicher auch die Vorschriften und Prüfungen im Rahmen des Waffenrechts beigetragen haben. Es gibt in diesem Zusammenhang ein Wahrnehmungsproblem, das berücksichtigt werden sollte: wenn die Umsetzung eines Tatplans durch gesetzgeberische Maßnahmen erfolgreich verhindert wird, ist dies in der Regel für die Öffentlichkeit nicht sichtbar - eben weil nichts geschieht.
Ich gebe Ihnen aber auch ausdrücklich Recht, dass eine Verschärfung des Waffenrechts "allein" zu wenig wäre. Selbstverständlich müssen wir auch über die Wertevermittlung in unseren Schulen und den Ausbau von Schulsozialarbeit nachdenken.
Mit freundlichen Grüßen
Gregor Amann, MdB