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Gordon Hoffmann
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Frage von Hubert S. •

Frage an Gordon Hoffmann von Hubert S. bezüglich Wissenschaft, Forschung und Technologie

Welche neuen Schritte will die CDU bei der Bildung gehen. Der aktuelle Bildungsmonitor weist Platz 15 in Deutschland. Das ist traurig.
Wie stehen Sie zum Zentralabitur ( Ma, Deu, Englisch )? Alles andere sollte erst einmal in Länderhoheit bleiben, um nicht die KMK in Frage zustellen. Andererseits, wir leben in Europa, aber die Allgemeinbildung bleibt provinziell

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Hallo Herr S.,

schön, mal wieder von Ihnen zu hören. Das Thema Bildung treibt mich seit vielen Jahren um und wie Sie vollkommen richtig angemerkt haben, stehen wir nach zehn Jahren rot-roter Bildungspolitik noch immer ganz unten in verschiedenen Rankings.

Ich glaube, dass wir bei der Bildungspolitik einerseits auf Kontinuität und Verlässlichkeit setzen müssen und nicht jedes Jahr neue Reformen umsetzen sollten. Andererseits gibt es aber auch viele Fehler und Missstände, die wir verändern wollen. Ich finde zum Beispiel, dass wir den Kindern mehr Zeit geben sollten die Grundfertigkeiten Lesen, Schreiben und Rechnen zu erlernen und zu vertiefen. In anderen Bundesländern findet bspw. in der Grundschule deutlich mehr Unterricht statt als bei uns. Darüber hinaus sollten auch die Lehrpläne "entschlackt" werden und wir sollten das Augenmerk vermehrt auf die grundlegenden Kompetenzen legen. Dann würde vielleicht weniger im Unterricht behandelt, aber mehr verstanden und gelernt.

Das Zentralabitur halte ich für den richtigen Weg, den man aus meiner Sicht auch weiter gehen sollte. Der Bildungsföderalismus ist grundsätzlich geeigneter als ein komplett zentralistischer Ansatz, aber die Eltern verlangen von uns mit Recht, dass die Auswüchse in der Praxis wieder auf ein erträgliches Maß begrenzt werden. Es ist nicht zielführend alles anders zu machen, was sich theoretisch anders machen lässt. Wir brauchen mehr Einheitlichkeit und Vergleichbarkeit. Dabei ist darauf zu achten, dass es nicht zu einer Niveauabsenkung kommt. Bei den nationalen Bildungsstandards der KMK ist das bislang ganz gut gelungen. Diesen Weg sollten wir weiter gehen.

Ein weiterer wesentlicher Baustein ist aus meiner Sicht auch die Lehrerausbildung. Hier sollte dringend darauf geachtet werden, den Studenten das pädagogische "Handwerkszeug" zu vermitteln. Fähigkeiten wie Didaktik, Methodik, Diagnostik und Stimmbildung kommen heute viel zu kurz. Auch die persönliche Eignung sollte stärker berücksichtigt werden als die Abiturnote.

Dazu sollte eine vorausschauende Personalpolitik betrieben werden. Situationen wie der derzeitige Lehrermangel sind größtenteils hausgemacht und bereiten in der Praxis große Probleme. Um die Attraktivität ländlicher Regionen zu steigern wollen wir ein Landlehrerstipendium einführen. Lehramtsstudenten erhalten für mehrere Semester ein Stipendium, das sie nicht zurückzahlen müssen, wenn sie nach dem Studium genauso lange dort arbeiten, wo das Land sie braucht. Das hilft zunächst dem Mangel zu begegnen und ich kann mir auch gut vorstellen, dass einige auch länger in der Region bleiben, wenn sie sich dort erst mal eingelebt haben.

Ich hoffe, ich konnte Ihnen einige Ihrer Fragen beantworten.

Viele Grüße
Gordon Hoffmann

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