Frage an Gerrit Fuß von Michael K. bezüglich Raumordnung, Bau- und Wohnungswesen
Hallo,
wie stehen Sie - als Grüner - zum Thema Spreehafenviertel ? Eine Abholzung des "wilden Urwalds" würde vielen Bewohnern des Reiherstiegviertels das Herz bluten lassen, zumal dieser einzigartige Wald ja auch ein Ort des Gedenkens an die vielen Wilhelmsburger ist, die an der Stelle bei der Flut-62 ertrunken sind.
Sehr geehrter Herr K.,
vielen Dank für Ihre Frage!
Ich kann ihre Bedenken zur Entwicklung des Spreehafenviertels sehr gut verstehen. Auch für mich ist dies eine schwierige Abwägung.
Ich halte es grundsätzlich für richtig, dass auch in Wilhelmsburg neue Wohnungen gebaut werden um den zuziehenden Menschen eine gute und bezahlbare Bleibe in der Stadt zu bieten.
Aufgrund ihrer zentralen Lage, dem Lückenschluss zur bestehenden Bebauung und der Anbindung an die bereits bestehenden Quartiere, bieten sich die gewählten Flächen dafür an.
Am Spreehafen finden wir jedoch einen wilden Wald mitten in der Stadt vor, der einerseits dem Ernst-August-Kanal seinen grünen Charakter gibt, andererseits natürliche Lebensräume für viele Tier- und Pflanzenarten bietet.
Deshalb kann ich mir in diesem Bereich lediglich eine zurückhaltende und verdichtete Bebauung vorstellen, die möglichst große Teile des Waldes erhält. Hier sollte auch keine "Parkpflege" stattfinden und keine neuen befestigten Wege angelegt werden.
Die Koalition in Hamburg-Mitte hat im November das Bebauungsplanverfahren eingeleitet. Unsere grüne Bezirksfraktion und ich werden uns im Rahmen dieses Verfahrens für den Grünerhalt und eine umweltfreundliche Verkehrsanbindung, auch für die anderen neuen Quartiere, einsetzen.
Mit freundlichen Grüßen
Gerrit Fuß