Wie lässt sich Eigenverantwortung in der Ernährungspolitik (Stichwort "Zuckersteuer") mit den Belastungen der Krankenkassen in Einklang bringen?
Sehr geehrter Herr Hocker,
Sie und die FDP lehnen die Zuckersteuer ab, da sie Ihrer Meinung nach:
als Bevormundung empfunden würde,
die Eigenverantwortung der Bürger unterminiert,
und insbesondere einkommensschwächere Gruppen belastet.
Als jemand, der liberale Prinzipien teilt, stimme ich diesen Argumenten grundsätzlich zu. Allerdings sehe ich ein Problem darin, dass die Folgen eines übermäßigen Zuckerkonsums am Ende von den gesetzlichen Sozialversicherungen (wie Krankenkassen und Arbeitslosenversicherung) getragen werden müssen.
Aus meiner Sicht wäre ein geringfügiger, zumutbarer Eingriff in die individuelle Freiheit dann gerechtfertigt, wenn er langfristig dazu beiträgt, die Kosten für diese Sozialversicherungen zu senken. Es erscheint mir widersprüchlich, auf Eigenverantwortung zu pochen, wenn die finanziellen Folgen letztlich von der Allgemeinheit getragen werden.
Wie betrachten Sie diesen Zielkonflikt?