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Gero Hocker
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Frage von Dirk J. •

Frage an Gero Hocker von Dirk J. bezüglich Umwelt

Sehr geehrter Herr Hocker,

Sie haben die Rodung von Wald für Windkraft beklagt ( CO2 Speicher Wald).

Pro Windrad wurde weniger als 1 Hektar gerodet.

1 Hektar Wald bindet etwa 10 Tonnen CO2 pro Jahr. 1 Windkraftanlage (3,5 MW Leistung) erzeugt pro Jahr ca. 9 Millionen KWH Strom. Bei der Herstellung von 9 Millionen KWH Strom in einem Kohlekraftwerk fallen ca. 9000 Tonnen CO2 an.

Welche Bilanz haben Sie zu Grunde gelegt ?

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Antwort von
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Sehr geehrter Herr J.,

haben Sie vielen Dank für Ihre Frage zum Thema Windenergie. Zusätzlich zum berechtigten Anliegen der Bürger, zwischen Wohnungen und Windenergieanlagen größere Abstände einzurichten, muss die Bundesregierung endlich auch die schädlichen Auswirkungen der Windenergie auf die Natur berücksichtigen. Dies war ein Anliegen meiner entsprechenden Anfrage an die Bundesregierung. Ein Ergebnis dieser Anfrage ist, dass Bäume auf einer Fläche von etwa 1.400 Hektar bisher für knapp 2.000 Windenergieanlagen im Wald gerodet wurden, wodurch die von Ihnen genannte Zerstörung der Speicherfunktion des Waldes für CO2 entsteht.

Die Antworten der Bundesregierung auf meine Anfrage lassen befürchten, dass bereits über 1.000 Hektar Acker und Wald nur durch Fundamente von Windenergieanlagen dauerhaft versiegelt sind. Für eine land- oder forstwirtschaftliche Nutzung ist diese Fläche anschließend nicht mehr zu gebrauchen. Die Bundesregierung muss zusammen mit den Ländern dringend dafür sorgen, dass auch die Fundamente von Windenergieanlagen nach dem Ende der Nutzung vollständig zurückgebaut werden.

Die Zerstörung der Speicherfunktion des Waldes ist also nicht die einzige Umweltauswirkung der Windenergie. Diese summieren sich vielmehr und müssen in ihrer Gesamtheit in die Diskussion um das Für und Wider der Windenergie einbezogen werden.

Ein erneut bedauerliches Bild gibt Bundeslandwirtschaftsministerin Klöckner ab, die anlässlich des Waldgipfels im September noch erklärt hatte, keinen gesunden Wald für Windenergie opfern zu wollen. Jetzt gibt es Klarheit über die tatsächliche Politik der Bundesregierung: „Die Bundesregierung plant keine Initiative zur Reduzierung des Flächenverbrauchs von Windenergieanlagen in Wäldern.“ Ich fordere Frau Klöckner auf, ihren Ankündigungen auch Taten folgen zu lassen. Politik besteht nicht nur aus der Ausrichtung von Gipfeln und dem Absetzen von Twittermeldungen.

Mit freundlichen Grüßen

Gero Hocker

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