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Gero Hocker
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Frage von Anna H. •

Frage an Gero Hocker von Anna H. bezüglich Umwelt

Hallo,

Was tun Sie, um die Vernichtung der Artenvielfalt durch Glyphosat und Neonikotinoide zu beenden?

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Hallo Frau Hubach,

haben Sie vielen Dank für Ihre Frage.

Die Landwirtschaft betreibt Pflanzenschutz, um ihre Bestände vor Schäden zu schützen. Das entspricht dem Prinzip der Nachhaltigkeit, weil so eine gute Flächeneffizienz erreicht und gesunde Nahrungsmittel produziert werden. Im integrierten Pflanzenschutz spielt auch der chemische Pflanzenschutz eine wichtige Rolle. Der Einsatz und die Zulassung von Pflanzenschutzmitteln sollte nicht politisch entschieden werden, wie es bei der Verlängerung der Zulassung von Glyphosat auf EU-Ebene der Fall war. Gerade zum Schutz der Verbraucher sowie der Natur ist eine fachliche Beurteilung auf der Grundlage wissenschaftlicher Erkenntnisse notwendig. Wirkstoffe, die bei definierten Anwendungen (z.B. Gewässerabstandsauflagen) vom Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) im Einvernehmen mit den weiteren zuständigen Einrichtungen in Deutschland wie dem Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) sowie von der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) auf EU-Ebene für unbedenklich erklärt werden, müssen auch zugelassen werden.

Darüber hinaus haben Glyphosat und Neonikotinoide nicht per se einen Einfluss auf die Artenvielfalt. Glyphosat wirkt als Herbizid auf Pflanzen. Ob die Beseitigung von Auflaufgetreide und -raps nach der Ernte mit dem Pflug oder im Rahmen der bodenschonenden Mulchsaat mit Glyphosat stattfindet, hat letztendlich die gleiche Wirkung und insofern keine Auswirkung zum Beispiel auf Insekten, wie fälschlicherweise behauptet wird. Mit dem jüngsten Verbot von Neonikotinoiden hat di Politik den Insekten sogar geschadet. Denn statt der schonenden Verwendung von Neonikotinoiden als Beizen am Saatgut, die über die Pflanze zielgenau gegen deren Fraßfeinde wirkten, müssen die Landwirte nun mit der Pflanzenschutzspritze in den Bestand fahren, sodass alle dort befindlichen Insekten wahllos von den nun verwendeten Wirkstoffen getroffen werden. Durch solche Entscheidungen sind die Artenvielfalt und die Landwirte die Verlierer.

Viele Grüße
Gero Hocker

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