Frage an Gerald Häfner von Garvin G. bezüglich Gesundheit
Sehr geehrter Herr Häfner,
in Ihrer Antwort vom 13.02.2013 auf die Anfrage durch Herrn Mai vom 14.01.2013 argumentieren Sie
"[...]da Nikotin sowohl ein Suchtmittel als auch ein Gefahrstoff ist. Aus Verbraucherschutz- wie auch Gesundheitsgründen erscheint es uns daher wichtig, auch für e-Zigaretten eine angemessene Regulierung zu haben[...]".
Ich stelle mir nun die Frage, wie Sie dies mit der aktuellen und seit langem lediglich im Detail veränderten Gesetzeslage bezüglich von Tabakwaren vereinbaren können. Wie Sie selbst erwähnen, soll ein "(Nikotin-)Gehalt von 2mg per unit oder 4mg/ml" als maximale Dosierung festgelegt werden. Daraus resultiert, dass das Liquid nur noch in 0,5ml fassenden Einheiten verkauft werden darf. Der typische Konsum bei "Dampfern" liegt bei aktuellem Nikotingehalt bei ein bis drei ml Liquid pro Tag. Es ist nicht möglich, den geringeren Nikotinbedarf durch erhöhten Konsum auszugleichen!
Eine typische Zigarette enthält etwa 12mg bis 18mg Nikotin! Bei einer Packungsgröße von 19 Zigaretten enthält eine Packung folglich 228mg bis 342mg Nikotin. Es dürfte folglich analog zukünftig nur noch 1/6 Zigarette in einer Packung sein. Beachten Sie dabei, dass man den Tabak in einer Zigarette theoretisch auch essen und somit das gesamte enthaltene Nikotin dem Organismus zuführen könnte.
Genauso wenig, wie Sie es den Rauchern zumuten, Zigaretten in solchen Einheiten kaufen zu müssen (Quasi-Verbot), sollten Sie es den Dampfern zumuten wollen.
Es handelt sich bei den angestrebten Größenordnungen um vollkommen unrealistische und an den Haaren herbeigezogene Werte. Allein die bloße Antragstellung ist eine Beleidigung der Intelligenz aller mündigen Bürger und somit sollte dieser Antrag in keinem Fall unterstützt werden.
Allerdings finde ich es erfreulich, dass zumindest Sie erkennen, dass die e-Zigarette wesentlich (laut aktuellen Studien mindestens um den Faktor 1000) weniger schädlich ist, als die Tabakzigarette.
Mit freundlichen Grüßen
Garvin Gurbat
Sehr geehrte Herr Gurbat und Herr Dr. rer. nat. Schmid,
zunächst einmal möchte ich mich für Ihr Interesse und Ihre Reaktionen auf meine Antwort an Herrn Mai vom 13. Februar 2013 bedanken. Die Grünen im Europäischen Parlament sind jedoch, wie ich Ihnen bereits in meinem vorherigen Brief mitgeteilt habe, gerade erst am Anfang Ihres Meinungsbildungsprozesses. Dabei werden wir die aufgeführten Argumente und Beurteilungen gerne berücksichtigen.
Mit besten Grüßen
Gerald Häfner