Frage an Gerald Häfner von Immanuel K. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen
Sehr geehrter Herr Häfner,
Eine Frage, die mich noch vor dem Studium beschäftigte, die sich aber immer mehr verstärkt ist die Frage nach einem Problem bezüglich der Bewegung für mehr Demokratie.
Ich bin ein großer Beführworter dieser Bewegung und unterstütze auch die Idee des Grundeinkommens. Ich war und bin der Meinung, dass die Risiken, die Grund für mögliche Bedenken sind, in kauf genommen werden sollten, und in anbetracht der Entwicklungen auch immer mehr in Kauf genommen werden müssen.
Ausschlaggebend für eine nun in mir aufkommende Sorge war der Volksentscheid in Hamburg bezüglich der Änderung im Schulsystem. Als dieser Entwurf durch den Volksentscheid abgelehnt wurde. Für mich wurde dadurch erkennbar, dass eine näherungsweise utilitaristische Einstellung
im Bezug auf das politische Denken in bestimmten "Gesellschaftsgruppen" nicht annähernd so weit fortgeschritten ist, wie es sein sollte. Vielleicht spielt in diesem Punkt ein, bereits von Aristoteles gedachter Gedanke mit hinein, dass nämlich diejenigen, deren Lebensumstände es nicht erfordern, auch an einer Veränderung ihrer Alltagswelt nicht interesiert sein müssen und es daher oftmals auch nicht sind.
Leider sind diese Teile der Gesellschaft zumeist auch diejenigen, die man gemein als "bildungsnahe" bezeichnen würde, die sich für Politik interessieren und auch an einem solchen Volksentscheid mitwirken. Die anderen, "bildungsfernen" Bürger, sind, wie am Hamburger Beispiel zu erkennen ist, oftmals nicht ausreichend Aufgeklärt. Ich denke, dass der Verweis auf Eigenverantwortung in solchen fällen mehr als unangebracht ist, da auf diese Weise ein fehlendes Verantwortungsbewusstsein derjenigen hervorgeht, die derartige Formulierungen verwenden. Aber wie kann man soetwas verhindern?
Wie würden Sie gegen solche Bedenken argumentieren und einer solchen Gefahr gegenübertreten? Mit welchen Mitteln?
Mit herzlichen Grüßen,
Immanuel Kitazume